Ausbildungsplätze und Kindergarten-Bedarfspläne - Bürgermeister tagten im Landratsamt
Zur 11. Dienstversammlung innerhalb der laufenden Wahlperiode hatte Landrat Dr. Günther Denzler alle Bürgermeister und Bauamtsleiter des Landkreises ins Landratsamt eingeladen. Die Tagesordnung reichte dabei von der angestrebten Vernetzung der Bauämter über Lehrstellenmarkt und Kinderbetreuung bis hin zum Logo der Metropolregion Nürnberg sowie der betrieblichen Altersvorsorge.
Zentrales Thema war zunächst die nach wie vor ungenügende Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt – seit langem ein besonderes Anliegen des Landrates. Noch immer stehen einer anhaltend hohen Bewerberzahl entschieden zu wenig Ausbildungsstellen gegenüber. Trotz eines einsetzenden Wirtschaftsaufschwunges ist die Lage vor allem für Hauptschulabsolventen oftmals äußerst schwierig.
Teamleiter Hermann Zeis von der Agentur für Arbeit verdeutlichte die derzeitige Situation und verwies eindringlich auf eine notwendige Kooperation zwischen Wirtschaft und Schulen. Bürgermeister Helmut Krämer, Heiligenstadt, informierte dann über eine im Mai 2006 in der Volksschule Heiligenstadt zusammen mit Schülern, Eltern, Lehrkräften und eingeladenen Ausbildungsbetrieben gemeinsam durchgeführte Ausbildungsoffensive. Ziel dieser örtlichen und gut frequentierten Aktion sei es gewesen, Angebot und Nachfrage festzustellen und vor allem ausbildende Betriebe mit den angehenden Auszubildenden direkt zusammen zu bringen. Nach Abschluss einer zwischenzeitlich abgeschlossenen Fragebogenaktion stehe in dieser Woche ein weiteres Offensive-Gespräch mit allen Beteiligten an.
"Unsere jungen Menschen brauchen eine Chance", war anschließend die Kernaussage von Bürgermeister Andreas Schlund aus Hirschaid. Er erläuterte einen freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Altendorf, Buttenheim, Hirschaid und Strullendorf, innerhalb dessen eine Fachkraft für Schulabgänger bzw. arbeitslose Jugendliche geeignete Lehrstellen oder Praktikumsplätze akquirieren soll. Insgesamt somit ein durchaus nachahmenswertes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit, das ebenso wie die 4. Ausbildungsplatzbörse an der Hirschaider Volksschule ausschließlich auf die Verbesserung des lokalen Lehrstellenmarktes ausgerichtet war. Die teilnehmenden Firmen reichten dabei von Handwerksbetrieben bis hin zum Hightech-Unternehmen.
Geschäftsbereichsleiterin Uta von Plettenberg vom Landratsamt Bamberg berichtete den Versammlungsteilnehmern schließlich über den beim Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Bamberg mittlerweile eingerichteten "Ausbildungsverein Region Bamberg und Forchheim (ABF) e. V.". Dieser soll es gerade kleinen und mittelständischen Betrieben erleichtern, zusätzliche sowie hochwertige Ausbildungsplätze zu schaffen.
Während der Verein umfangreiche Serviceleistungen wie Planung, Organisation, Gehaltsabrechnung bis hin zu internen Seminaren oder sozialpädagogischer Betreuung übernimmt, entrichten ihm die ausbildenden Mitgliedsbetriebe einen gleichbleibenden monatlichen Vereinsbeitrag, in dem die Ausbildungsvergütung von 400 Euro im ersten bis 475 Euro im vierten Lehrjahr enthalten ist. Neben freiwilligen Fördermitgliedern wird der Ausbildungsverein gegenwärtig aus Mitteln des Bundes und der Europäischen Union bezuschusst.
An diese von den einzelnen Referenten beispielhaft vorgetragenen lokalen Initiativen im Bamberger Landkreis folgte ein reger Erfahrungsaustausch samt Diskussion aller auftauchenden Einzelfragen und örtlich unterschiedlichen Problemstellungen. Letztlich diente die vielschichtige Thematik vor allem der Motivation aller kommunalen Mandatsträger, damit sie im Benehmen mit Schülern, Eltern und Lehrkräften ihren Einfluss bei örtlichen, ausbildenden Betrieben und Unternehmen verstärkt geltend machen.
In einem Grundsatzreferat unterrichtete Jugendhilfeplaner Mario Davids die Versammlungsteilnehmer eingehend über die Auswirkungen des bereits am 1. August 2005 in Kraft getretenen Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes (BayKiBiG). Damit werde einesteils landesweit ein leistungsfähigeres, bedarfsgerechtes und hochwertiges System der Kinderbetreuung angestrebt. Andererseits beinhalteten diese gesetzlichen Neuregelungen aber nicht nur für die betroffenen Eltern etliche Hürden beispielsweise bei vorab festzulegenden Betreuungszeiten für ihre Kinder. Auch die Kommunen stünden vermehrt in der Verantwortung, weil sie nun selbst zukunftsorientiert abgestimmte Planungskonzepte entwickeln müssen.
Zwischenzeitlich habe die Jugendhilfeplanung des Kreisjugendamtes im Einvernehmen mit acht kreisangehörigen Kommunen unterschiedlicher Struktur und Größenordnung gemeinsam ein konkretes Planungskonzept erarbeitet, das Anfang Oktober als Empfehlung, Arbeitsgrundlage und Planungshilfe allen 36 Gemeinden im Landkreis zugeleitet wurde. Darin seien alle notwendigen Verfahrensschritte wie Bestandserhebung, Bedürfnisermittlung, Bedarfsfeststellung sowie die abschließende Anerkennung der Bedarfsnotwendigkeit durch den Gemeinderat komprimiert zusammengestellt. Resultat dieser nicht immer einfachen Erhebungen sei ein die aktuellen Planungsergebnisse zusammenfassender Bericht, der letztlich mit dem Kreisjugendamt abzustimmen sei.
Trotz aller mitunter recht arbeitsintensiven Neuerungen war bei den Versammlungsteilnehmern keinerlei ablehnende Reaktion zu verzeichnen. Einzelfragen beispielsweise zu den festgelegten Übergangsfristen wurden vom Referenten kompetent beantwortet.
Landrat Dr. Günther Denzler gab abschließend Sachinformationen zur Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN), die seit Mitte 2006 über ein eigenes Logo verfügt, dessen Nutzungs- und Markenrechte der zugehörige Marketingverein inne hat. Dieses Logo soll von allen tangierten Beteiligten, Institutionen und gesellschaftlichen Gruppen, die zur Stärkung der EMN auf wirtschaftlichem, wissenschaftlichem oder kulturellem Gebiet bzw. im nationalen, europäischen oder globalen Wettbewerb beitragen, eingesetzt werden.
In seiner zusätzlichen Eigenschaft als stellvertretender Ratsvorsitzender appellierte der Landrat an die kommunalen Mandatsträger, zum einen die Marke "Metropolregion Nürnberg" mittels des Logos in ihren Kommunen breit gestreut einzusetzen und andererseits die Unternehmen vor Ort in geeigneter Weise auf diese Nutzungsmöglichkeiten hinzuweisen.
Geschäftsbereichsleiter Siegfried Wagner vertiefte diese Ausführungen anschaulich anhand diverser Muster und Beispiele. Bei Bedarf könne zudem jederzeit eine Kontaktaufnahme mit der in Erlangen eingerichteten Geschäftsstelle des Marketingvereins Metropolregion Nürnberg e. V. erfolgen.
Ein weiterer aktueller Hinweis des Referenten galt einer von der IHK Oberfranken unterstützten Initiative zum Ausbau der regionalen Breitband-Versorgung. Diese werde alternativ entweder über Richtfunk oder durch leitungsgebundene Lösungen realisiert. Gesucht würden gegenwärtig zunächst einige interessierte Gemeinden ohne ausreichende DSL-Versorgung, was u. U. auch für ortsansässige Betriebe vorteilhaft sei. Betroffene Kommunen sollten sich insoweit direkt mit der Wirtschaftsförderung des Landratsamtes in Verbindung setzen.
Mit einem Schlussvortrag von Sparkassendirektor Konrad Gottschall und Herrn Ralf Engel von der Versicherungskammer Bayern zur Entgeltumwandlung für die betriebliche Altersvorsorge endete die mehrstündige Dienstversammlung der Bürgermeister.
Zentrales Thema war zunächst die nach wie vor ungenügende Situation auf dem regionalen Ausbildungsmarkt – seit langem ein besonderes Anliegen des Landrates. Noch immer stehen einer anhaltend hohen Bewerberzahl entschieden zu wenig Ausbildungsstellen gegenüber. Trotz eines einsetzenden Wirtschaftsaufschwunges ist die Lage vor allem für Hauptschulabsolventen oftmals äußerst schwierig.
Teamleiter Hermann Zeis von der Agentur für Arbeit verdeutlichte die derzeitige Situation und verwies eindringlich auf eine notwendige Kooperation zwischen Wirtschaft und Schulen. Bürgermeister Helmut Krämer, Heiligenstadt, informierte dann über eine im Mai 2006 in der Volksschule Heiligenstadt zusammen mit Schülern, Eltern, Lehrkräften und eingeladenen Ausbildungsbetrieben gemeinsam durchgeführte Ausbildungsoffensive. Ziel dieser örtlichen und gut frequentierten Aktion sei es gewesen, Angebot und Nachfrage festzustellen und vor allem ausbildende Betriebe mit den angehenden Auszubildenden direkt zusammen zu bringen. Nach Abschluss einer zwischenzeitlich abgeschlossenen Fragebogenaktion stehe in dieser Woche ein weiteres Offensive-Gespräch mit allen Beteiligten an.
"Unsere jungen Menschen brauchen eine Chance", war anschließend die Kernaussage von Bürgermeister Andreas Schlund aus Hirschaid. Er erläuterte einen freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Altendorf, Buttenheim, Hirschaid und Strullendorf, innerhalb dessen eine Fachkraft für Schulabgänger bzw. arbeitslose Jugendliche geeignete Lehrstellen oder Praktikumsplätze akquirieren soll. Insgesamt somit ein durchaus nachahmenswertes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit, das ebenso wie die 4. Ausbildungsplatzbörse an der Hirschaider Volksschule ausschließlich auf die Verbesserung des lokalen Lehrstellenmarktes ausgerichtet war. Die teilnehmenden Firmen reichten dabei von Handwerksbetrieben bis hin zum Hightech-Unternehmen.
Geschäftsbereichsleiterin Uta von Plettenberg vom Landratsamt Bamberg berichtete den Versammlungsteilnehmern schließlich über den beim Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Bamberg mittlerweile eingerichteten "Ausbildungsverein Region Bamberg und Forchheim (ABF) e. V.". Dieser soll es gerade kleinen und mittelständischen Betrieben erleichtern, zusätzliche sowie hochwertige Ausbildungsplätze zu schaffen.
Während der Verein umfangreiche Serviceleistungen wie Planung, Organisation, Gehaltsabrechnung bis hin zu internen Seminaren oder sozialpädagogischer Betreuung übernimmt, entrichten ihm die ausbildenden Mitgliedsbetriebe einen gleichbleibenden monatlichen Vereinsbeitrag, in dem die Ausbildungsvergütung von 400 Euro im ersten bis 475 Euro im vierten Lehrjahr enthalten ist. Neben freiwilligen Fördermitgliedern wird der Ausbildungsverein gegenwärtig aus Mitteln des Bundes und der Europäischen Union bezuschusst.
An diese von den einzelnen Referenten beispielhaft vorgetragenen lokalen Initiativen im Bamberger Landkreis folgte ein reger Erfahrungsaustausch samt Diskussion aller auftauchenden Einzelfragen und örtlich unterschiedlichen Problemstellungen. Letztlich diente die vielschichtige Thematik vor allem der Motivation aller kommunalen Mandatsträger, damit sie im Benehmen mit Schülern, Eltern und Lehrkräften ihren Einfluss bei örtlichen, ausbildenden Betrieben und Unternehmen verstärkt geltend machen.
In einem Grundsatzreferat unterrichtete Jugendhilfeplaner Mario Davids die Versammlungsteilnehmer eingehend über die Auswirkungen des bereits am 1. August 2005 in Kraft getretenen Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetzes (BayKiBiG). Damit werde einesteils landesweit ein leistungsfähigeres, bedarfsgerechtes und hochwertiges System der Kinderbetreuung angestrebt. Andererseits beinhalteten diese gesetzlichen Neuregelungen aber nicht nur für die betroffenen Eltern etliche Hürden beispielsweise bei vorab festzulegenden Betreuungszeiten für ihre Kinder. Auch die Kommunen stünden vermehrt in der Verantwortung, weil sie nun selbst zukunftsorientiert abgestimmte Planungskonzepte entwickeln müssen.
Zwischenzeitlich habe die Jugendhilfeplanung des Kreisjugendamtes im Einvernehmen mit acht kreisangehörigen Kommunen unterschiedlicher Struktur und Größenordnung gemeinsam ein konkretes Planungskonzept erarbeitet, das Anfang Oktober als Empfehlung, Arbeitsgrundlage und Planungshilfe allen 36 Gemeinden im Landkreis zugeleitet wurde. Darin seien alle notwendigen Verfahrensschritte wie Bestandserhebung, Bedürfnisermittlung, Bedarfsfeststellung sowie die abschließende Anerkennung der Bedarfsnotwendigkeit durch den Gemeinderat komprimiert zusammengestellt. Resultat dieser nicht immer einfachen Erhebungen sei ein die aktuellen Planungsergebnisse zusammenfassender Bericht, der letztlich mit dem Kreisjugendamt abzustimmen sei.
Trotz aller mitunter recht arbeitsintensiven Neuerungen war bei den Versammlungsteilnehmern keinerlei ablehnende Reaktion zu verzeichnen. Einzelfragen beispielsweise zu den festgelegten Übergangsfristen wurden vom Referenten kompetent beantwortet.
Landrat Dr. Günther Denzler gab abschließend Sachinformationen zur Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN), die seit Mitte 2006 über ein eigenes Logo verfügt, dessen Nutzungs- und Markenrechte der zugehörige Marketingverein inne hat. Dieses Logo soll von allen tangierten Beteiligten, Institutionen und gesellschaftlichen Gruppen, die zur Stärkung der EMN auf wirtschaftlichem, wissenschaftlichem oder kulturellem Gebiet bzw. im nationalen, europäischen oder globalen Wettbewerb beitragen, eingesetzt werden.
In seiner zusätzlichen Eigenschaft als stellvertretender Ratsvorsitzender appellierte der Landrat an die kommunalen Mandatsträger, zum einen die Marke "Metropolregion Nürnberg" mittels des Logos in ihren Kommunen breit gestreut einzusetzen und andererseits die Unternehmen vor Ort in geeigneter Weise auf diese Nutzungsmöglichkeiten hinzuweisen.
Geschäftsbereichsleiter Siegfried Wagner vertiefte diese Ausführungen anschaulich anhand diverser Muster und Beispiele. Bei Bedarf könne zudem jederzeit eine Kontaktaufnahme mit der in Erlangen eingerichteten Geschäftsstelle des Marketingvereins Metropolregion Nürnberg e. V. erfolgen.
Ein weiterer aktueller Hinweis des Referenten galt einer von der IHK Oberfranken unterstützten Initiative zum Ausbau der regionalen Breitband-Versorgung. Diese werde alternativ entweder über Richtfunk oder durch leitungsgebundene Lösungen realisiert. Gesucht würden gegenwärtig zunächst einige interessierte Gemeinden ohne ausreichende DSL-Versorgung, was u. U. auch für ortsansässige Betriebe vorteilhaft sei. Betroffene Kommunen sollten sich insoweit direkt mit der Wirtschaftsförderung des Landratsamtes in Verbindung setzen.
Mit einem Schlussvortrag von Sparkassendirektor Konrad Gottschall und Herrn Ralf Engel von der Versicherungskammer Bayern zur Entgeltumwandlung für die betriebliche Altersvorsorge endete die mehrstündige Dienstversammlung der Bürgermeister.
Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg