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29.09.2020

Bamberg, Hof und Forchheim sind Vorreiter bei Demenz und Pflege

Die drei Landkreise installieren eine Fachstelle für Demenz und Pflege. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml lobt die Voreiterrolle

„Wir gehen gerne voran, weil Demenz und Pflege viele Menschen betrifft und weil die Betroffenen dringend Unterstützung brauchen.“ Landrat Johann Kalb unterzeichnete gemeinsam mit seinen Kollegen Dr. Oliver Bär (Hof) und Rosi Kraus (stellvertretende Landrätin Forchheim) eine Kooperationsvereinbarung zum Aufbau einer regionalen Fachstelle für Demenz und Pflege. Der Bamberger Landrat appellierte an die Betroffenen, diese Hilfe anzunehmen, „lassen Sie sich in dieser herausfordernden Situation helfen!“
Ministerin Melanie Huml ist überzeugt: "Die Fachstellen werden die Versorgungsstrukturen und Hilfsangebote für Pflegebedürftige und deren Angehörige voranbringen. Zudem sind sie Anlaufstellen für unterschiedliche Beratungs- und Unterstützungsstrukturen, wie z.B. Pflegestützpunkte, Fachstellen für pflegende Angehörige sowie Angebote zur Unterstützung im Alltag. Mein Ziel ist es, Pflegebedürftigen sowie Menschen mit Demenz bis zuletzt ein möglichst eigenständiges und selbstbestimmtes Leben in der Mitte der Gesellschaft zu ermöglichen." Mit ihrer Unterschrift bestärken die beteiligten Landkreise ihr Vorhaben, bereits bestehende unterschiedliche Angebote für Menschen mit Demenz zu koordinieren, zu vernetzen und noch besser bekannt zu machen. Ziel des derzeitigen Kooperationsverbundes ist es, weitere oberfränkische Landkreise mit einzubeziehen, um den Regierungsbezirk besser abdecken zu können. Huml unterstrich: "Die zunehmende Zahl von Menschen mit Demenz ist eine große Herausforderung für unsere Gesellschaft. In Bayern sind aktuell 240.000 Menschen von Demenz betroffen, davon werden rund drei Viertel zu Hause betreut und versorgt. In mehr als der Hälfte aller Fälle leben die häuslich Pflegenden mit den Betroffenen in einem gemeinsamen Haushalt. Deshalb sind wohnortnahe Versorgungsangebote immens wichtig."

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege fördert die Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände in Bayern und der Privaten Pflegepflichtversicherung mit jährlich rund 143.000 Euro. Neben der Fachstelle in Oberfranken bestehen bereits in Niederbayern, Unterfranken, Mittelfranken, Schwaben und der Oberpfalz regionale Fachstellen für Demenz und Pflege. In Oberbayern läuft derzeit noch das sogenannte Interessenbekundungsverfahren. Damit haben interessierte Träger die Gelegenheit, sich mit einem Grobkonzept zu bewerben, so dass es Ende 2020 in jedem Regierungsbezirk eine Fachstelle für Demenz und Pflege geben wird. Weitere Informationen sind auch über die Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern erhältlich: www.demenz-pflege-bayern.de/.

Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium hat bereits in den vergangenen Jahren den Auf- und Ausbau eines Unterstützungs- und Beratungsnetzes für Menschen mit Demenz gefördert. Bayernweit stehen Betroffenen und Angehörigen rund 990 Angebote zur Unterstützung im Alltag (Betreuungsgruppen, ehrenamtliche Helferkreise, Angehörigengruppen, haushaltsnahe Dienstleistungen, Alltags- und Pflegebegleiter) zur Verfügung.

Weitere Informationen finden Sie unter www.leben-mit-demenz.bayern.de.

Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg