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29.07.2021

Das neue Busliniennetz aus einem Guss rückt näher

Konsens bei Stadt- und Landkreis Bamberg zum Busverkehrs-Angebot ab August 2024

Zum 31. Juli 2024 enden zeitgleich alle Verträge mit den bisherigen Busunternehmen die bisher für den Landkreis Bamberg fahren. Das bietet die einmalige Chance, das Busverkehrsangebot in enger Abstimmung mit allen Partnern auf ein neues Niveau zu anzuheben und grundlegend zu überplanen. Die Ausgangslage dafür war denkbar kompliziert - Busse der Stadtwerke Bamberg, die weitgehend nach Taktfahrplan verkehren und Busse des Regionalverkehrs, die im Wesentlichen auf die Erfordernisse des Schülerverkehrs im Landkreis ausgerichtet waren. Gewachsene Strukturen auf der einen Seite und zwingend erforderliche grundlegende Veränderungen im Landkreis auf der anderen Seite.

Diese herausfordernde Ausgangslage mit den Zielen von Stadt und Landkreis für den Busverkehr zusammen zu bringen, war die Aufgabe der Verkehrsplaner von Stadt und Landkreis sowie dem VGN und weiteren beteiligten Büros in den letzten eineinhalb Jahren. Primär schreibt der im Dezember 2019 beschlossene Nahverkehrsplan des Landreises Bamberg eine massive Angebotsverbesserung mit einer annähernden Verdoppelung der Verkehrsleistung sowie die Einführung von Taktverkehr auf den Linien im Landkreis vor. Zudem sollte mit einem abgestimmten Linienkonzept die Verbindung zwischen Stadt und Landkreis optimiert werden, so dass kostspieliger Parallelverkehr abgebaut werden kann und ein effektiverer Einsatz der Busse möglich wird - die oft beschriebenen Synergieeffekte.

Nach vielen Abstimmungsrunden mit allen 36 Landkreisgemeinden, den Nachbarlandkreisen sowie der Stadt Bamberg wurde das Grundkonzept des neuen Busverkehrsangebotes nun sowohl vom Kreistag des Landkreises Bamberg als auch dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Bamberg Verkehrs- und Park GmbH positiv beschieden.

Für den Fahrgast wird in Hinblick auf das Takt-Angebot, die Ausstattung und die Qualitäts-Standards kaum noch ein Unterschied zu erkennen sein, ob er in der Region Bamberg in einem Bus der Stadtwerke oder eines Regionalbusunternehmens unterwegs ist. Im einheitlichen Design verkehren ab August 2024 moderne, barrierefreie Busse im Taktverkehr in die Gemeinden des Landkreises. So entsteht ein attraktives und qualitativ hochwertiges Busverkehrsangebot aus einem Guss, das die Grenze zwischen Stadt und Landkreis überwindet.

Künftig werden sich Stadt und Landkreis die Verantwortung in ihrer Funktion als Aufgabenträger des Busverkehrs klar aufteilen. Die Verantwortung für eine Buslinie wird künftig bei dem Aufgabenträger liegen, in dessen Gebiet der Großteil der Kilometer der Linie erbracht wird.

Neu werden dabei aber nicht nur die Fahrzeuge sein, die ab August 2024 im ganzen Landkreis unterwegs sein werden. Auch bei den Liniennummern und den Fahrplänen werden sich erhebliche Veränderungen und attraktive Verbesserungen ergeben.

Als nächste Aufgaben stehen für die Planer neben der Ausarbeitung der detaillierten Fahrpläne auch die Finalisierung der Angebote in den Schwachverkehrszeiten am Abend und am Wochenende sowie die Konzeption und Abstimmung des Bedarfsverkehrs an. Unter Bedarfsverkehr versteht man ein Verkehrsangebot - meist unter Einsatz von Kleinbussen - das nach einem festen Fahrplan nach vorheriger Buchung über App oder Telefon verkehrt. Bedarfsverkehre kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn ein regulärer Busbetrieb aufgrund der räumlichen Struktur oder der Tageszeit nicht regelmäßig notwendig bzw. ökologisch sowie ökonomisch sinnvoll ist. Somit ergänzt dieser vor allem in den Abendstunden, an den Wochenenden sowie in den schwächer besiedelten Gebieten des Landkreises das vertaktete Busangebot auf den Hauptverkehrsachsen

Derzeit läuft zudem noch die Abstimmung zu verschiedenen rechtlichen Fragestellungen, die sich aus der noch tiefgreifenderen Kooperation zwischen Stadt und Landkreis Bamberg ergeben. Weiterhin gilt es, gemeinsame betriebliche und technische Standards zu definieren, die in allen Belangen die vielzitierte Stadtbusqualität in der ganzen Region Bamberg gewährleisten wird.

Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg