Endgültige Ergebnisse der Landkreiswahlen
Soeben hat der Wahlausschuss für die Landkreiswahlen die endgültigen Ergebnisse der Landrats- und Kreistagswahl offiziell festgestellt. Gegenüber den bisherigen Zahlen ergaben sich bei der zwischen-zeitlichen intensiven Überprüfung aller Wahlunterlagen der 36 kreisangehörigen Kommunen allerdings keine gravierenden Veränderungen.
Der Wahlleiter für die Landkreiswahlen, Werner Mihatsch, stellte zusammen mit den vier dem Ausschuss angehörenden Beisitzern zunächst fest, dass der seit 1996 amtierende Landrat Dr. Günther Denzler (CSU) mit einem Stimmenanteil von nunmehr 53,54 Prozent für die neue sechsjährige Amtsperiode 2008/2014 wieder gewählt wurde. Im Gegensatz zu 2002 verlor er bei allerdings niedriger Wahlbeteiligung 19,41 Prozentpunkte. Ursächlich hierfür war offensichtlich die Tatsache, dass diesmal nicht nur zwei, sondern vier weitere Mitbewerber zur Auswahl standen. Von diesen erhielt Rechtsanwalt Franz-Josef Schick (SPD) endgültig 19,13 Prozent, die Diplom-Wirtschaftsinformatikerin Gerlinde Fischer 7,45, Brauereibesitzer Hans Modschiedler 14,19 sowie der selbständige Werbekaufmann Wilhelm Habermann 5,69 Prozent der gültigen Stimmen. Insgesamt ist das amtliche Endergebnis somit nahezu identisch mit den bereits veröf-fentlichten vorläufigen Wahlergebnissen.
Ähnlich ist die Situation beim gleichfalls festgestellten Gesamtergebnis der Kreistagswahl am 2. März. Auch hier liegen die Änderungen gegenüber dem vorläufigen Stand bei den acht zugelassenen Wahlvorschlägen im Zehntel- und Hundertstel-Bereich. Damit hat die CSU mit einem Stimmenanteil von nunmehr 44,87 Prozent nicht mehr die absolute Mehrheit. Im Vergleich zu 2002 bedeutet dies ein Minus von 7,54 Prozent. Hinsichtlich der Endergebnisse der übrigen sieben angetretenen Parteien und Wähler-gruppen wird im Einzelnen auf die Grafik „Endgültiges Ergebnis der Kreistagswahl 2008“ verwiesen.
Das in seiner Gesamtheit nur unwesentlich veränderte Endergebnis der Kreistagswahl beeinflusst demnach die gleichfalls bereits bekannte Verteilung der 60 Kreistagsmandate nicht. Statt bisher 33 verfügt die CSU nur noch über 27 Sitze. SPD und ödp konnten ihren Sitzanteil behaupten, während BBL, GRÜNE/AL, REP und FDP jeweils einen Zugewinn von einem Sitz und die ÜWG sogar um zwei Sitze verbuchen konnten. Insgesamt stellt sich die endgültige Sitzverteilung im neu gewählten Kreistag für die nächste Wahlperiode daher nun wie im Diagramm „Neue Sitzverteilung im Kreistag“ dar.
Unabhängig von der Feststellung der Wahlergebnisse verwies Wahlleiter Werner Mihatsch auf einen neuerlichen Rückgang der Wahlbeteiligung im Kreisgebiet. Sie sank auf 67,03 Prozent gegenüber noch 71,19 Prozent im Jahre 2002 oder gar rund 90,45 Prozent bei den 1966 durchgeführten Kommunalwahlen.
Diese Zahlen sind jedoch keineswegs symptomatisch für das Wählerverhalten allein im Landkreis Bamberg, sondern unterstreichen nur einen in ganz Bayern anhaltenden Trend, der allerdings sehr nachdenklich stimmt: Denn mit einem Landesdurchschnitt von 59,5 Prozent bei den diesjährigen Kommunalwahlen wurde landesweit der niedrigste Stand der bayerischen Nachkriegszeit erreicht, wobei heuer wiederum vor allem die Städte - wie beispielsweise Bamberg mit rund 48,2 Prozent (1990 noch 66 Prozent) - sogar eine weitaus geringere Wahlbeteiligung registrierten. Aus dieser Sicht ist die Wahlbeteiligung im Landkreis immer noch überdurchschnittlich.
Wahlsachbearbeiter Erich Kastner gab schließlich bekannt, dass alle verfügbaren Ergebnisse der gesamten Landkreiswahlen bis hin zur Gemeinde- bzw. Stimmbezirksebene jederzeit im Internet abgerufen werden können: www.landkreis-bamberg.de Rubrik "Wahlen und Abstimmungen".
Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg