Sprungziele
Seiteninhalt
08.09.2021

Eröffnung der Internationalen Woche »Light« im Landkreis Bamberg und Aktionstag »Verbunden in Europa! Die Zisterzi-enser als Landschaftsgestalter« am Samstag, den 18.09.2021 von 10:00 - 18:00 Uhr in Ebrach

Vom 18. bis 26. September 2021 ist die „Welt zu Gast im Landkreis Bamberg“. So lautet wieder das diesjährige Motto der Internationalen Woche, die coronabedingt als „Light“-Version der eigentlichen Veranstaltung stattfindet. Am Samstag, den 18.09. wird die Internationale Woche im Rahmen des Aktionstag „Verbunden in Europa! Die Zisterzienser als Landschaftsgestalter“ des Cisterscapes-Projekts „Cistercian landscapes connecting Europe“ in Ebrach eröffnet.

Dank des Engagements vieler beteiligter Partner und Förderer und der Beiträge von Gemeinden, Büchereien, Schulen, von Vereinen, dem Landkreis selbst und anderen Beteiligten entstand ein buntes Programm mit insgesamt 17 Veranstaltungen in Präsenz- und Onlineterminen an 11 verschiedenen Orten. Die Internationale Woche ist ein Projekt des Landkreises Bamberg als Träger, in Kooperation mit den Veranstaltern der einzelnen Beiträge. Ein ausführliches Programmheft liegt an vielen Stellen im Landkreis Bamberg aus. Weitere Infos zur Internationalen Woche sind unter https://www.kultur.bamberg.de/_plaza/kuba.cfm?tid=235  zu finden.


Bei dem mit LEADER-Mittel geförderte Projekt „Cisterscapes - Cistercian landscapes connecting landscapes“ handelt sich um das größte transnationale Netzwerk, dass sich für das Europäische Kulturerbe-Siegel in der Kategorie Kulturlandschaft bewirbt und dessen Verleihung für das Frühjahr 2024 erwartet wird.

Im Landkreis Bamberg liegt mit Ebrach die älteste rechtsrheinische Gründung der Zisterzienser und damit ein äußerst bedeutendes Kloster im Kontext des hochmittelalterlichen Landesausbaus nach Osten. Ebrach ist das Tochterkloster der Primarabtei Morimond, dessen Filiationsschwerpunkt Mittel- und Osteuropa war. Von der 1127 „in Wald und Einsamkeit“ gegründeten Klosteranlage ist heute noch die gotische Abteikirche mit ihren barocken Um- und Anbauten zu sehen. Die von Leonhard Dientzenhofer gestalteten Konventbauten und ihre Gärten vermitteln den Repräsentationsanspruch neuzeitlicher Äbte. Hervorragend erhalten sind auch die ehemaligen Wirtschaftsbauten und die zu einer Zisterzienserabtei gehörige Klosterlandschaft. Die Mönche prägten die Buchenwälder, Teiche und Gehöfte des Steigerwaldes, schufen mit ihren Amtssitzen prachtvolle Denkmäler klösterlicher Macht. Beispiele dafür sind der idyllisch im Wald gelegene Winkelhof und das nahe gelegene Schloss Burgwindheim.

Zur zukünftigen Inwertsetzung der ehemaligen Klosterlandschaft Ebrach, die heute die Landkreise Bamberg, Haßberge, Kitzungen, Schweinfurt und Neustadt/Aisch umfasst, bewirbt sich der Landkreis Bamberg als transnationaler Koordinator derzeit zusammen mit 17 Partnerklöstern in Deutschland, Österreich, Slowenien, Tschechien und Polen um das Europäische Kulturerbe-Siegel. Es werden herausragende kulturelle Stätten ausgezeichnet, die einen symbolischen Wert für Europa besitzen.

Über das 2019 gestartete Projekt setzten die Partner unter der Projektsteuerung des Landkreises Bamberg bereits gemeinsame Projekte um. Unter anderen wurden alle teilnehmenden zisterziensischen Klosterlandschaften inventarisiert, um deutlich zu machen, dass die zisterziensische Klosterlandschaft ein Spezialfall der historischen Kulturlandschaft ist. Warum Spezialfall?: Weil über alle heutigen Gemeinde- und Ländergrenzen und trotz aller regionalen unterschiedlichen landschaftlichen Naturvorgaben und Prägungen eine einheitliche Grundstruktur erkennbar ist, die sich in bestimmten Bauten, landschaftlichen Strukturen und den Siedlungen selbst ausdrückt.


Elemente der Klosterlandschaft sind:

• ein ausgeklügeltes wasserbauliches System zur Ver- und Entsorgung des Klosters und zur Energiegewinnung (Mühlen)
• umfangreiche Teichwirtschaft aufgrund der Fastenbestimmungen
• Grangien, spezialisierte Wirtschaftshöfe mit entsprechend großen Parzellen für Ackerbau und Viehzucht als die ökonomische Basis der Klosterwirtschaft
• große Waldungen zur Bau- und Brennholzversorgung
• Weinbau für religiöse Zwecke, aber auch für den Handel, in ungünstigeren Regionen auch Obst- und Hopfenbau
• Stadthöfe als Vermarktungsorte für die Überschüsse.

Das zurzeit größte gemeinsame Vernetzungsprojekt ist die Konzeption des Fernwanderwegs „Weg der Zisterzienser“. Dieser wird zukünftig über gut 5.000 Kilometer durch Europa führen und dabei auch das Mutterland des Zisterzienserordens Frankreich miteinschließen. Er verbindet die Partnerklöster, aber auch weitere Akteure, Klöster und Sehenswürdigkeiten. Dieser Weg dient in erster Linie der Inwertsetzung des kulturellen und landschaftlichen Erbes der Zisterzienser in dem er deren Leistung als Motor einer planvollen Besiedlung von weiten Teilen Mitteleuropas aufzeigt.

Die offizielle Eröffnung des Fernwanderwegs ist für Mai 2022 in Ebrach geplant.


Das Projekt „Cisterscapes – Cistercian landscapes connecting Europe“ zur Vorbereitung der Bewerbung und Inwertsetzung von Klosterlandschaften wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), durch die Stiftung der Sparkasse Bamberg zur Förderung von Kunst, Kultur und Denkmalpflege, die Oberfrankenstiftung sowie das Erzbistum Bamberg, das Bistum Würzburg und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege. Kooperationsmittel kommen auch aus den Partner-Landkreisen Haßberge, Kitzingen, Lichtenfels, Neustadt/Aisch, Schweinfurt und Tirschenreuth sowie aus den Städten Lichtenfels und Waldsassen. Informationen zum Projekt unter www.cisterscapes.eu 

Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg