Geheime Wahl trotz Wahlstatistik

Am Wahlsonntag wird in vier Wahllokalen im Landkreis Bamberg auf Veranlassung des Bundeswahlleiters eine repräsentative Wahlstatistik durchgeführt. Für die Wähler ergibt sich dadurch allerdings keine Behinderung, Beeinflussung oder gar Beeinträchtigung des Wahlgeheimnisses.


Betroffen sind im Einzelnen der Wahlbezirk Nr. 3 Breitengüßbach (Verbandsschule, Pausenhalle rechts), Bezirk Nr. 2 Hallstadt (Hans-Schüller-Schule, Saal 2), Bezirk Nr. 6 in Memmelsdorf (Schule Lichteneiche) sowie der Wahlbezirk Nr. 5 Oberhaid (Altes Rathaus in Staffelbach).


Anders ist lediglich, dass in diesen sogenannten Auswahlbezirken auf dem amtlichen Stimmzettel als Unterscheidungsmerkmal ein Kennbuchstabe samt Geschlechts- und Altersgruppe aufgedruckt ist, beispielsweise "B. Mann, geb. 1958 bis 1967" oder der Aufdruck "G. Frau, geb. 1978 bis 1984". Ansonsten ist jederzeit absolute Anonymität gewährleistet und keinesfalls nachvollziehbar, wie der einzelne Wahlberechtigte abgestimmt hat.


Die Festlegung solcher Auswahlbezirke erfolgte nicht durch den örtlichen Kreiswahlleiter, sondern direkt vom Bundeswahlleiter im Einvernehmen mit den jeweiligen Landeswahlleitern. Ziel solcher "repräsentativer" Wahlstatistiken ist es hauptsächlich, nähere Aufschlüsse über die Wählerstruktur, das Wahlverhalten oder Gründe für die Ungültigkeit von Stimmzetteln zu erhalten. Auch bei anderen überörtlichen Wahlen sind derartige Erhebungen schon seit langem durchaus üblich.


Völlig unabhängig davon erfolgen am Wahltag in etlichen anderen Landkreisgemeinden (z. B. in Ebrach und Hirschaid) repräsentative Befragungen vom renommierten Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap zum aktuellen Wahlverhalten der Wahlberechtigten. Diese landesweit in 580 Wahlbezirken stattfindenden Befragungen sind freiwillig und völlig anonym. Sie dienen vor allem den Hochrechnungen der Fernsehsender sowie für weitergehende Analysen des Wahlergebnisses.