Ivan der Schreckliche auf der Giechburg!

Die Russen haben die Giechburg besetzt! Grausige Szenen bieten sich dem Auge des Betrachters: Kampferprobte Männer schwingen Fäuste und Waffen, abgetrennte Gliedmaßen liegen umher, schöne Frauen sind vor Entsetzen starr, Künstler irren mit wahnsinnigem Blick durch den Bergfried. Staatsmänner und Personen des öffentlichen Lebens haben sich bereits zur Beratung versammelt. Keine Panik: Es handelt sich nicht um ein unerwartetes Aufflackern des alten Ost-West-Konfliktes, sondern um eine spannende und äußerst vergnügliche Ausstellung im Bergfried der Giechburg.


Vom 1. April (kein Aprilscherz!) bis 14. Mai 2006 gastieren berühmte "Persönlichkeiten" aus dem großen Fundus des "Russischen Museums der Wachsfiguren" in St. Petersburg auf der Giechburg. Wer also Ivan dem Schrecklichen unerschrocken ins Auge blicken, Marilyn Monroes sagenhafte Kurven erleben oder Harry Potters Blitznarbe aus der Nähe sehen will, sollte demnächst einen Ausflug in die Umgebung von Scheßlitz machen. Dort kann man Bekanntschaft mit den lebensechten Nachbildungen berühmter Personen aus Geschichte, Kultur und Showbusiness machen.


Wachs faszinierte die Menschen schon früh: Sein Duft, seine formbare Substanz, seine Lebendigkeit und die Tatsache, dass es das Produkt von staatenbildenden Bienen ist, die als "vernünftige" Wesen wahrgenommen wurden. Wachsmasken wurde häufig eine magische Wirkung zugemessen. Die russische Wachskunst geht auf Zar Peter den Großen zurück. Die gezeigten Arbeiten stammen von Großmeistern der Petersburger Wachskunst und Absolventen der Petersburger Kunstakademie.


Die Ausstellung ist täglich außer Montags von 13:00 bis 18:00 Uhr geöffnet, Freitag bis Sonntag öffnet sich das Tor zum Bergfried sogar schon vormittags um 11:00 Uhr. Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0174/9872243. Der Eintritt kostet 3,50 € (Erwachsene) bzw. 2,50 € (Kinder).