Jeden Tag ein Türchen - Adventskalender-Ausstellung im Bauernmuseum Bamberger Land
Adventskalender sind ein beinahe unverzichtbarer Bestandteil der Vorweihnachtszeit. Früher halfen die Adventskalender den Kindern, sich die Zeit, bis das Christkind kommt, vorzustellen und erhöhten die Vorfreude der Kinder, indem sie Figuren aufkleben, Fensterchen öffnen, die Zeiger einer Weihnachtsuhr stellen durften. Es gab auch Adventskalender, bei denen das Christkind jeden Tag eine Stufe der Himmelsleiter höher klettert, oder Abreißkalender mit Bibelversen. Adventskalender waren auch ein Erziehungsmittel zu Geduld und Disziplin, da nicht beliebig viele Fenster geöffnet und deren Inhalt verspeist werden dürfen, sondern jeden Tag nur eines – das sind die Regeln.
Der Brauch ist nicht sehr alt; die ersten Belege für Vorformen des gedruckten Adventskalenders stammen aus dem 19. Jahrhundert und haben ihren Ursprung im protestantisch-häuslichen Umfeld. So war es z.B. üblich, jeden Tag ein neues Bild mit religiösem Motiv an die Wand zu hängen, eine neue Kerze anzuzünden, verbunden mit Andacht, Gebet, Gesang und Bastelarbeiten. Heute wird im Handel eine Vielzahl von Adventskalendern angeboten, meist mit profanen Motiven und zu einem großen Teil auch für Erwachsene.
Der erste gedruckte Adventskalender kommt aus Bayern
Der erste gedruckte Adventskalender entstand 1908 in München. Der Verleger Gerhard Lang, aufgewachsen in einer schwäbischen Pfarrersfamilie, hatte als Kind stets am 1. Dezember einen Karton mit 24 Plätzchen bekommen, von denen er täglich eines abnehmen und aufessen durfte. Als Erwachsener entwickelte er eine Vielzahl von Adventskalendern: mit Figuren zum Aufstecken oder Ziehen, mit Schokoladefüllung und mit Papierfenster zum Öffnen.
In der Ausstellung im Bauernmuseum Bamberger Land können frühe Formen aus den 1920er Jahren wie „Die Himmelstreppe“ oder „Die Weihnachtsuhr“, „Christkindleins Haus“, Adventskalender in Form von Heften, als Abreißkalender oder zum Ausschneiden und Aufkleben betrachtet werden. Außerdem gibt es Adventskalender aus anderen Ländern zu sehen, von christlichen Verlagen, mit Märchenmotiven, Stadtansichten, als Werbegeschenke, selbst gebastelte Exemplare und einen „elektronischen Adventskalender“ von 1999 in Form einer CD. Sogar an die Haustiere wird inzwischen gedacht: In der Ausstellung finden Sie einen Adventskalender mit Leckereien für die Katze.
Adventskalender waren auch in der DDR sehr beliebt
Auch bei den Nationalsozialisten fand der Adventskalender Beachtung: Nach dem 1940 verhängten Verbot, Bildkalender zu drucken, gab der Zentralverlag der NSDAP einen „Vorweihnachtskalender“ heraus, der die christlichen Inhalte verdrängen und durch die NS-Ideologie ersetzen sollte.
Einen Schwerpunkt der Ausstellung stellen die Adventskalender aus der DDR dar. Beliebt waren Winter- und Märchenmotive, Szenen aus dem Erzgebirge, verschneite Marktplätze. Es fehlte bei den VEB-Kalendern natürlich der biblische Bezug: Engel, Darstellungen von Kirchen oder die Heilige Familie sucht man vergebens. Im Kontrast dazu standen die Adventskalender der christlichen Verlage in der ehemaligen DDR, die sich bemühten, auf diesem Weg die christliche Weihnachtsbotschaft zu vermitteln.
Die Sammlung stammt von Esther Gajek aus Regensburg. Sie ist Volkskundlerin und Ausstellungsmacherin. Bereits 1988 organisierte sie ihre erste Ausstellung über Adventskalender im Bayerischen Nationalmuseum in München.
Die Ausstellung rund um den Adventskalender kann im Bauernmuseum Bamberger Land an jedem Adventssonntag von 13:00 bis 17:00 Uhr, am zweiten Adventswochenende am Samstag von 15:00 bis 20:00 Uhr und am Sonntag von 13:00 bis 19:00 Uhr besucht werden. Die letzte Möglichkeit bietet sich am Sonntag, 27. Dezember 2009.
Für Gruppen können Termine außerhalb dieser Öffnungszeiten vereinbart werden. Anmeldungen werden unter Tel.: 09502/8308 oder E-Mail: bauernmuseum@lra-ba.bayern.de entgegengenommen.
Der Brauch ist nicht sehr alt; die ersten Belege für Vorformen des gedruckten Adventskalenders stammen aus dem 19. Jahrhundert und haben ihren Ursprung im protestantisch-häuslichen Umfeld. So war es z.B. üblich, jeden Tag ein neues Bild mit religiösem Motiv an die Wand zu hängen, eine neue Kerze anzuzünden, verbunden mit Andacht, Gebet, Gesang und Bastelarbeiten. Heute wird im Handel eine Vielzahl von Adventskalendern angeboten, meist mit profanen Motiven und zu einem großen Teil auch für Erwachsene.
Der erste gedruckte Adventskalender kommt aus Bayern
Der erste gedruckte Adventskalender entstand 1908 in München. Der Verleger Gerhard Lang, aufgewachsen in einer schwäbischen Pfarrersfamilie, hatte als Kind stets am 1. Dezember einen Karton mit 24 Plätzchen bekommen, von denen er täglich eines abnehmen und aufessen durfte. Als Erwachsener entwickelte er eine Vielzahl von Adventskalendern: mit Figuren zum Aufstecken oder Ziehen, mit Schokoladefüllung und mit Papierfenster zum Öffnen.
In der Ausstellung im Bauernmuseum Bamberger Land können frühe Formen aus den 1920er Jahren wie „Die Himmelstreppe“ oder „Die Weihnachtsuhr“, „Christkindleins Haus“, Adventskalender in Form von Heften, als Abreißkalender oder zum Ausschneiden und Aufkleben betrachtet werden. Außerdem gibt es Adventskalender aus anderen Ländern zu sehen, von christlichen Verlagen, mit Märchenmotiven, Stadtansichten, als Werbegeschenke, selbst gebastelte Exemplare und einen „elektronischen Adventskalender“ von 1999 in Form einer CD. Sogar an die Haustiere wird inzwischen gedacht: In der Ausstellung finden Sie einen Adventskalender mit Leckereien für die Katze.
Adventskalender waren auch in der DDR sehr beliebt
Auch bei den Nationalsozialisten fand der Adventskalender Beachtung: Nach dem 1940 verhängten Verbot, Bildkalender zu drucken, gab der Zentralverlag der NSDAP einen „Vorweihnachtskalender“ heraus, der die christlichen Inhalte verdrängen und durch die NS-Ideologie ersetzen sollte.
Einen Schwerpunkt der Ausstellung stellen die Adventskalender aus der DDR dar. Beliebt waren Winter- und Märchenmotive, Szenen aus dem Erzgebirge, verschneite Marktplätze. Es fehlte bei den VEB-Kalendern natürlich der biblische Bezug: Engel, Darstellungen von Kirchen oder die Heilige Familie sucht man vergebens. Im Kontrast dazu standen die Adventskalender der christlichen Verlage in der ehemaligen DDR, die sich bemühten, auf diesem Weg die christliche Weihnachtsbotschaft zu vermitteln.
Die Sammlung stammt von Esther Gajek aus Regensburg. Sie ist Volkskundlerin und Ausstellungsmacherin. Bereits 1988 organisierte sie ihre erste Ausstellung über Adventskalender im Bayerischen Nationalmuseum in München.
Die Ausstellung rund um den Adventskalender kann im Bauernmuseum Bamberger Land an jedem Adventssonntag von 13:00 bis 17:00 Uhr, am zweiten Adventswochenende am Samstag von 15:00 bis 20:00 Uhr und am Sonntag von 13:00 bis 19:00 Uhr besucht werden. Die letzte Möglichkeit bietet sich am Sonntag, 27. Dezember 2009.
Für Gruppen können Termine außerhalb dieser Öffnungszeiten vereinbart werden. Anmeldungen werden unter Tel.: 09502/8308 oder E-Mail: bauernmuseum@lra-ba.bayern.de entgegengenommen.
Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg