Süßen Früchtchen auf der Spur
Region Bamberg e. V. beschließt erste Leader-Projekte
Ananasrenette, Goldparmäne, Schöner von Herrnhut oder auch die Köstliche von Charneu – so heißen nur einige der leckeren und zum Teil historischen Apfel- und Birnensorten, über die die Einwohner der Region Bamberg auf einem Streuobstlehrpfad bald mehr erfahren können. Die Leader-Aktionsgruppe (LAG) Region Bamberg e. V. entschied auf ihrer letzten Vorstandssitzung, die Errichtung des Streuobstlehrpfades als erstes Projekt der Region in das Förderprogramm „Leader“ der Europäischen Union aufzunehmen. Auch beschloss die Vorstandschaft, am oberfrankenweiten Projekt „Genussregion Oberfranken“, am bayerischen Kooperationsprojekt „Jakobuswege in Bayern“ und an der internationalen Maßnahme „Europäische Jakobuswege“ teilzunehmen.
Der Apfel als Erlebnis
Bereits 1990 und 2000 hatte der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Bamberg drei große Obstsortenversuchsanlagen mit insgesamt 300 verschiedenen Apfel- und Birnensorten bei Lauf und Roth angelegt. Nun sollen zwei der Versuchsanlagen in Zusammenarbeit mit dem Markt Zapfendorf durch einen Lehrpfad verknüpft werden. Auf etwa 2 Kilometern Länge werden sich Interessierte und Erholungssuchende auf Spurensuche zum traditionellen Streuobstanbau begeben können, denn die vielen verschiedenen Obstbäume sollen beschildert und die Sorten beschrieben werden. Auch ist vorgesehen, Naturerlebnisstationen, Insektenhotels und ein „Grünes Klassenzimmer“ für´s Lernen vor Ort einzurichten. Speziell ausgebildete Naturführer werden zudem auf dem Gelände Fachwissen vermitteln. Ziel des Kreisverbandes ist es, das Bewusstsein der Bevölkerung auf den traditionellen Streuobstanbau, der die historische Kulturlandschaft in Oberfranken prägt, zu lenken und so die hiesige Sortenvielfalt zu erhalten. Denn nur was bekannt ist, wird auch geschützt und bewahrt. Da die Obstsortenanlage die landschaftlichen und kulturellen Potenziale der Region Bamberg mit dem Lehrpfad besonders anschaulich darstellen wird, wird sie zur Landesgartenschau 2012 als eines der Schwerpunktprojekte des Landkreises besonders in den Blickpunkt rücken und die fruchtigen Schönheiten der Region zeigen.
Einsatz für Pilger und Wanderer
Das Projekt „Jakobuswege in Bayern“ wird weit über 20 bayerische LAGen zu einer Gemeinschaft verbinden: Um Pilger aus den östlichen Regionen auf die durch Bayern führenden Jakobuswege zu „locken“, werden sich die LAGen zusammenschließen und für die heimischen Pilgerwege gemeinsam werben. Damit die „Jakobuswanderer“ europaweit annähernd gleiche Pilgerbedingungen vorfinden, verschreibt sich das Projekt „Europäische Jakobuswege“ der Standardisierung von z. B. Pilgerunterkünften und –führern.
Bestes aus der heimischen Küche
Etwa 300 oberfränkische Spezialitäten und Schmankerl wollen die Handwerkskammer für Oberfranken und der Verein „Genussregion Oberfranken e. V.“ ermitteln und dokumentieren. Damit soll der Gefahr begegnet werden, dass das Wissen um die Tradition, Kultur und Vielfalt regionaler Lebensmittel in Oberfranken immer mehr in Vergessenheit gerät. Unterstützt wird dieses Ziel durch Informations- und Bildungsmaßnahmen für die heimische Bevölkerung. Zudem soll ein Netzwerk für regionale Lebensmittel in Oberfranken aufgebaut werden.
Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg