Saisonauftakt 2007 am Bauernmuseum im Fischerhof
Kein Aprilscherz, aber doch ein Grund zur Freude: Am Sonntag, 1. April beginnt die Saison 2007 am Bauernmuseum im Fischerhof, Frensdorf (Landkreis Bamberg). Sie steht diesmal ganz unter dem Zeichen von Textildesign, wodurch einmal mehr die Verbindung des Museums zur dort ansässigen Informationsstelle für Tracht und Volkskultur des Bezirkes Oberfranken unterstrichen wird. Die Ausstellung "Gut betucht – Textildesign und Tracht" wird bis Oktober in Frensdorf zu Gast sein. Passend dazu lädt das Museumsteam Kinder und Jugendliche zu Aktionen ein, bietet Nähkurse an und bringt fränkisches Liedgut nahe.
Die Hauptausstellung entführt in die Welt der textilen Muster und Farben. Sie geht der Frage nach, woher die bunten Fransentücher mit den üppigen Blumen- und Fruchtbuketts kamen, die im 20. Jahrhundert als Inbegriff ländlichen Kleidungsstils galten. "Gut betucht" beweist, dass Globalisierung keine Erfindung der jüngsten Vergangenheit ist: Die Ausstellung verfolgt z. B. den Weg der Rosenmuster. Als Vorbild für die Pariser Musterzeichnungen dienten englische Rosen, die auch in Oberfranken tausendfach auf Tücher und Schürzen gedruckt und exportiert wurden. Noch heute gehören in der Ukraine oder in Rumänien solche bunten Kopftücher zum Straßenbild.
Der Besucher kann nicht nur die fertigen Kleidungsstücke bewundern, sondern erfährt auch, wie viele Arbeitsschritte dafür erforderlich waren und welche Techniken zum Einsatz kamen. Musterbücher, Zeichnungen und Arbeitsgerät machen die Textilproduktion anschaulich.
Zwölf Museen und Archive von Lörrach bis Plauen sowie die Trachtenberatungsstellen von fünf bayerischen Bezirken stellen ihre schönsten Exponate zur Verfügung. Trachtenberaterin und Museumsleiterin Dr. Birgit Jauernig weist darauf hin, dass es sich um eine rare Gelegenheit handelt, so viele Stücke dieser Art versammelt zu sehen. "Wegen der Empfindlichkeit der Materialien und Farben dürfen die Textilien nicht lange und selten im Licht der Öffentlichkeit stehen und können daher kaum gezeigt werden. Wir mussten uns eigens einen Lux-Messer besorgen und die Beleuchtung drosseln, um den Exponaten nicht zu schaden." Für Royalisten hält Jauernig ein besonderes Schmankerl bereit: Ein Dirndl, wie es die Olympia-Hostessen 1972 in München getragen haben. Vielleicht ist es ja das, in dem Silvia Sommerlath damals den schwedischen König Karl Gustav beeindruckt hat?
Speziell zu dieser Ausstellung hat das Museum eine Aktion (nicht nur) für Kinder und Jugendliche im Programm. Nach Voranmeldung können Gruppen färben, filzen und Stoffe bedrucken. Daneben werden wieder die bereits bewährten Aktionen wie Brotbacken, Sinnenfeld, Waschtag oder Exkursionen angeboten. Sehr beliebt sind inzwischen auch die Kindersingstunden, wo Kinder und ihre (Groß-)Eltern einfache Lieder und Tänze aus der Region mit allen Sinnen erleben lernen. Sie finden heuer am 29. Mai und 7. August statt. Ebenfalls mit Textilien beschäftigen sich die Nähkurse, die sich diesmal mit Rock und Unterrock, Schürze oder Nähsteinen befassen.
Öffnungszeiten: Von April bis Oktober dienstags bis freitags 14:00 bis 17:00 Uhr, sonn- und feiertags 13:00 bis 17:00 Uhr, Gruppen nach Voranmeldung auch zu anderen Zeiten.
Bauernmuseum Frensdorf
Hauptstr. 5
D-96158 Frensdorf
Telefon : 09502 / 8308
Telefon Verwaltung Landratsamt Bamberg : 0951 / 85-621
FAX : 09502 / 921866
E-Mail : bauernmuseum@lra-ba.bayern.de
Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg