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09.10.2019

Unternehmen brauchen Arbeitskräfte

Die 20 größten Arbeitgeber der Region suchen auf Einladung von Landrat Johann Kalb nach Lösungen für die Michelin-Beschäftigten

Bamberg - „Jeder freie Arbeitsplatz ist in dieser Situation wichtig.“ Landrat Johann Kalb appellierte am Mittwoch beim Wirtschaftsbündnis an die Vertreter der 20 größten Unternehmen im Landkreis, intensiv zu prüfen, welche Stellen für die Beschäftigten des von der Schließung betroffenen Michelin-Werkes geschaffen werden können. „Dass Sie hier heute fast vollständig vertreten sind, zeigt die große Solidarität mit den Mitarbeitern von Michelin.“

Sehr schnell wurde in diesem ersten Gespräch deutlich, dass der Bedarf nach Arbeitskräften sehr ausgeprägt ist und von einzelnen Stellen bis zu einigen Dutzend Arbeitsplätzen reicht, die ein Unternehmen ab 2021 an einer neuen Produktionslinie schaffen will. Weitere Angebote gab es für die 36 Auszubildenden des Unternehmens. Hier arbeiten die Wirtschaftsförderung des Landkreises, die Kammern und die Agentur für Arbeit mit Michelin parallel an individuellen Lösungen.

Die Teilnehmer des Wirtschaftsbündnisses verständigten sich darauf, ihre Mitarbeiter-Anforderungen direkt an Michelin zu melden. Werkleiter Jens Schlemmer sagte zu, den Beschäftigten jede Stelle anzubieten und auch Bewerbergespräche im Unternehmen zu vermitteln. Falls schon jetzt eine größere Zahl von Beschäftigten neue Arbeitsplätze finde, könne die Produktion entsprechend angepasst werden. Er erneuerte die Zusage, dass ausscheidende Mitarbeiter die aktuell geltenden Abfindungen erhalten. Michelin stellte den Vertretern der 20 größten Unternehmen der Region die Mitarbeiterstruktur mit Blick auf Qualifikation, Alter und Betriebszugehörigkeit vor. Selbstverständlich werde Michelin bei Bedarf konkret weiterqualifizieren.

Landrat Johann Kalb kündigte an, nach diesem kurzfristigen einberufenen Gespräch mit den größten Arbeitgebern alle Unternehmen im Kreis um Unterstützung zu bitten. In der Task Force, die am kommenden Montag im Landratsamt tagt, sollen die Bemühungen für die Beschäftigten gebündelt werden.

Parallel dazu wird an einem Konzept gearbeitet, wie das 23 Hektar große Areal in Zukunft genutzt werden kann. Hierzu hatte es an diesem Montag ein erstes Gespräch gegeben. Zunächst sind hier von Seiten Michelins Expertengespräche geplant, deren Ergebnisse in eine Vision münden werden. Diese Vision soll dann einer Machbarkeitsstudie unterzogen werden.

Michelin hatte am Mittwoch, 25. September, die 858 Beschäftigten des Hallstadter Werkes informiert, dass die Produktion Anfang 2021 eingestellt werden soll. Das Unternehmen hatte eine sinkende Nachfrage nach 16-Zoll-Reifen sowie eine starke Konkurrenz aus Asien für diese Weichenstellung verantwortlich gemacht.

Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg