Wider dem Vergessen - Benefizkonzert anlässlich des Welt-AIDS-Tages 2004
"Wir wissen, was wir wollen: Leben. Liebe. Schutz vor AIDS", so lautet das Motto des diesjährigen Welt-Aids Tages am 1. Dezember 2004. Anlass für den Fachbereich Gesundheitsförderung am Landratsamt Bamberg und die Aidsberatung Oberfranken, Außenstelle Bamberg, mit einem Benefizkonzert auf diese nach wie vor bedeutende Problematik aufmerksam zu machen, ein Zeichen zu setzen und weiterhin für ein solidarisches gesellschaftliches Klima zu werben
Mitglieder der Bamberger Symphoniker werden am Mittwoch, 01.12.2004, ab 20.20 Uhr im Harmoniesaal am Schillerplatz Werke von Schubert, Hindemith, Bach und Tschaikowsky spielen. Ulrike Baier liest Texte aus dem neuen Buch "Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt" von Henning Mankell. Für das Konzept ist Harald Schneider verantwortlich, der bereits in den vergangenen Jahren Benefizkonzerte zugunsten von AIDS-Projekten initiiert hat. Der Erlös wird in diesem Jahr wiederum den AIDS-Waisen in Mityana/Uganda zufließen. Frau Dr. Cecilia Nganda, Leiterin des Projektes, wird an diesem Abend anwesend sein und ihre Arbeit vorstellen.
Aidsarbeit bewegt sich auf zunehmend schwierigerem Boden. Aids wird in seiner Brisanz immer weniger wahrgenommen. Mit den medizinischen Fortschritten geht leider eine Verharmlosung einher, weil viele Menschen denken: "Aids ist doch nicht mehr so schlimm, da gibt’s doch Pillen" und Behandelbarkeit mit Heilung verwechseln. Gleichzeitig leben aber auch in Deutschland immer mehr Menschen mit HIV-Infektion. Bagatellisierung und die Zunahme von Risikokontakten bilden ein brisantes Gemisch. Menschen werden unvorsichtig, die Rate der Neu-Infektionen steigt. Das alte Risikogruppendenken ("Aids betrifft mich doch nicht, ich bin doch nicht schwul"), das gerade im ländlichen Bereich in so manchen Köpfen steckt, dient nicht selten dazu, vom eigenen Risikoverhalten abzulenken, um die Welt weiter durch die rosa Brille wahrnehmen zu können.
Die Aidsberatung des Diakonischen Werks hat im letzten Jahr insgesamt 597 Menschen beraten, davon 80 Männer und Frauen mit HIV/Aids. Der Frauenanteil ist mit ca. 25% durchaus bemerkenswert. Die Beraterinnen und Berater werden verstärkt mit frauenspezifischen Themen konfrontiert: HIV-Positiv-Sein und Schwangerschaft bzw. Kinderwunsch, Partnerschaft und Familie. Der hohe Frauenanteil unterstreicht auch, dass einfache Vorstellungen über Risikogruppen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen nicht (mehr) greifen. In einigen Ländern des südlichen Afrikas sind inzwischen fast 60 Prozent der HIV-Positiven weiblich, in Deutschland wird etwa jede fünfte HIV-Infektion bei einer Frau festgestellt. Da Frauen sowohl aus sozialen wie auch biologischen Gründen infektionsgefährdeter sind, muss ihnen ein besonderes öffentliches Interesse gelten.
Die aktuellen Zahlen im WHO-Jahresbericht zeigen, dass die schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich der Ausbreitung von AIDS bestätigt und teilweise sogar übertroffen wurden: Aids ist weltweit mit großem Abstand die Haupttodesursache der Menschen im Alter von 19 – 59 Jahren. Über 2.3 Mio. Menschen sind alleine im Vorjahr Opfer des "stillen Terroristen" Aids geworden. In Afrika ist die Situation so, als würde das "World Trade Center" täglich zwei Mal einstürzen.
Neben den "klassischen" Schwerpunkten Afrika und Asien ist die Entwicklung in Osteuropa besonders dramatisch. Außer in der Ukraine und in Russland verbreitet sich nach Beobachtungen von EuroHIV vor allem in den baltischen EU-Beitrittsländern das HI-Virus rasant. Estland hat eine der am schnellsten wachsenden Infektionsraten. Der Anteil der Infizierten in den Baltischen Staaten ist bereits fünf- bis zehnmal höher als in Deutschland. Mit dem gesellschaftspolitischen Umbruch steht Osteuropa an der Schwelle zur großen HIV-Epidemie, wenn der Kampf gegen das HI-Virus nicht verstärkt aufgenommen wird. Diese Entwicklung, unmittelbar vor unserer Haustür, wird auch die Aidsarbeit in Oberfranken neu herausfordern.
Mitglieder der Bamberger Symphoniker werden am Mittwoch, 01.12.2004, ab 20.20 Uhr im Harmoniesaal am Schillerplatz Werke von Schubert, Hindemith, Bach und Tschaikowsky spielen. Ulrike Baier liest Texte aus dem neuen Buch "Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt" von Henning Mankell. Für das Konzept ist Harald Schneider verantwortlich, der bereits in den vergangenen Jahren Benefizkonzerte zugunsten von AIDS-Projekten initiiert hat. Der Erlös wird in diesem Jahr wiederum den AIDS-Waisen in Mityana/Uganda zufließen. Frau Dr. Cecilia Nganda, Leiterin des Projektes, wird an diesem Abend anwesend sein und ihre Arbeit vorstellen.
Aidsarbeit bewegt sich auf zunehmend schwierigerem Boden. Aids wird in seiner Brisanz immer weniger wahrgenommen. Mit den medizinischen Fortschritten geht leider eine Verharmlosung einher, weil viele Menschen denken: "Aids ist doch nicht mehr so schlimm, da gibt’s doch Pillen" und Behandelbarkeit mit Heilung verwechseln. Gleichzeitig leben aber auch in Deutschland immer mehr Menschen mit HIV-Infektion. Bagatellisierung und die Zunahme von Risikokontakten bilden ein brisantes Gemisch. Menschen werden unvorsichtig, die Rate der Neu-Infektionen steigt. Das alte Risikogruppendenken ("Aids betrifft mich doch nicht, ich bin doch nicht schwul"), das gerade im ländlichen Bereich in so manchen Köpfen steckt, dient nicht selten dazu, vom eigenen Risikoverhalten abzulenken, um die Welt weiter durch die rosa Brille wahrnehmen zu können.
Die Aidsberatung des Diakonischen Werks hat im letzten Jahr insgesamt 597 Menschen beraten, davon 80 Männer und Frauen mit HIV/Aids. Der Frauenanteil ist mit ca. 25% durchaus bemerkenswert. Die Beraterinnen und Berater werden verstärkt mit frauenspezifischen Themen konfrontiert: HIV-Positiv-Sein und Schwangerschaft bzw. Kinderwunsch, Partnerschaft und Familie. Der hohe Frauenanteil unterstreicht auch, dass einfache Vorstellungen über Risikogruppen und geeignete Vorsichtsmaßnahmen nicht (mehr) greifen. In einigen Ländern des südlichen Afrikas sind inzwischen fast 60 Prozent der HIV-Positiven weiblich, in Deutschland wird etwa jede fünfte HIV-Infektion bei einer Frau festgestellt. Da Frauen sowohl aus sozialen wie auch biologischen Gründen infektionsgefährdeter sind, muss ihnen ein besonderes öffentliches Interesse gelten.
Die aktuellen Zahlen im WHO-Jahresbericht zeigen, dass die schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich der Ausbreitung von AIDS bestätigt und teilweise sogar übertroffen wurden: Aids ist weltweit mit großem Abstand die Haupttodesursache der Menschen im Alter von 19 – 59 Jahren. Über 2.3 Mio. Menschen sind alleine im Vorjahr Opfer des "stillen Terroristen" Aids geworden. In Afrika ist die Situation so, als würde das "World Trade Center" täglich zwei Mal einstürzen.
Neben den "klassischen" Schwerpunkten Afrika und Asien ist die Entwicklung in Osteuropa besonders dramatisch. Außer in der Ukraine und in Russland verbreitet sich nach Beobachtungen von EuroHIV vor allem in den baltischen EU-Beitrittsländern das HI-Virus rasant. Estland hat eine der am schnellsten wachsenden Infektionsraten. Der Anteil der Infizierten in den Baltischen Staaten ist bereits fünf- bis zehnmal höher als in Deutschland. Mit dem gesellschaftspolitischen Umbruch steht Osteuropa an der Schwelle zur großen HIV-Epidemie, wenn der Kampf gegen das HI-Virus nicht verstärkt aufgenommen wird. Diese Entwicklung, unmittelbar vor unserer Haustür, wird auch die Aidsarbeit in Oberfranken neu herausfordern.
Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg