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31.08.2022

Individuelle Förderung an Schulen gegen Pandemiefolgen wichtig

Repräsentative Umfrage

An vielen Schulen sorgen der massive Lehrkräftemangel und die Wissenslücken, die viele Schülerinnen und Schüler aufgrund der pandemiebedingten Schulschließungen immer noch haben, für einen regelrechten Notstand. Auch in der Region Bamberg melden viele Schulen erhöhten Bedarf an individueller Förderung für Kinder und Jugendliche.

Damit die Kinder und Jugendlichen ihre Wissenslücken schnell aufarbeiten können, halten 42 Prozent der Deutschen den Einsatz von gut ausgebildeten Ehrenamtlichen an den Schulen für die beste Maßnahme*. Sie sollen die Schülerinnen und Schüler unterrichtsergänzend einzeln fördern. Damit ist diese Maßnahme für sie der beste Weg, alle anderen Möglichkeiten erhalten deutlich weniger Zustimmung.

Beim Lesen lernen halten 27 Prozent der Deutschen mehr ehrenamtliche Leseförderung an den Schulen für das beste Mittel, damit alle Schülerinnen und Schüler schnell richtig lesen lernen. Diese Maßnahme befürworten 29 Prozent der Befragten im Westen, 22 Prozent im Osten. 30 Prozent der Ostdeutschen halten mehr finanzielle Mittel für die Schulen für den besten Weg, damit alle Schülerinnen und Schüler schnell richtig lesen lernen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für den MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e. V.

Schon vor Corona konnten rund 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler nicht richtig lesen. Der häufige Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzunterricht und zuletzt massiver Unterrichtsausfall haben diese Situation dramatisch verschärft. Dabei ist das Lesen die Basis für das Lernen in allen Fächern.

Dr. Christian Lorenz, Vorstandsmitglied von MENTOR – Die Leselernhelfer Landkreis Bamberg e.V. berichtet über die Situation im Landkreis: „Die Nachfrage der Schulen an uns ist seit einiger Zeit Jahr stark gestiegen. Wir könnten noch viel mehr ehrenamtliche Lesementorinnen und Lesementoren an die Schulen vermitteln, damit sie dort Kinder und Jugendliche unterstützen. Wir sehen, dass auch ein Jahr nach Öffnung der Schulen viele Schülerinnen und Schüler keine oder zu wenig Förderung erhalten. Es besteht die Gefahr, dass sie keinen Schulabschluss machen können und in ein Leben ohne Berufsausbildung und ohne gesellschaftliche Teilhabe abrutschen.“

Unter dem Dach des MENTOR-Bundesverbands unterstützen 13.000 Mentorinnen und Mentoren deutschlandweit 16.600 Kinder und Jugendliche mit nachgewiesenem Erfolg. Das 1:1-Förderprinzip von MENTOR gibt dabei den Ausschlag: Eine Lesementorin bzw. ein Mentoren fördert ein Kind in der Regel einmal in der Woche, mindestens ein Jahr lang. Um mehr Menschen für das Ehrenamt als Leseförderer zu gewinnen und um eine stärkere Einbindung aller Leseinitiativen in die Schulen zu erreichen, sieht der Verband weitere Unterstützung der Politik, der Verwaltung und der Wirtschaft als dringend geboten an.

Wer selbst direkt aktiv werden möchte, kann sich bei MENTOR – die Leselernhelfer Landkreis Bamberg e. V. als Lesementorin bzw. -mentor einsetzen. Wie dies funktioniert, erfahren Interessierte unter www.bildungsregion-bamberg.de/mentor.

Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg