2. Bürgermeisterdienstversammlung im Jahr 2005 am Landratsamt
Eine Ehrung und die Vorstellung eines neuen Kollegen standen am Anfang der zweiten Bürgermeisterdienstversammlung in diesem Jahr. Außerdem informierte das Landratsamt die Stadt- und Gemeindeoberhäupter über die Polizeireform, neue Wege im Kulturmarketing oder bei der Spielplatzgestaltung, die Vorteile der Regenwasserbewirtschaftung und die Umsetzung von Hartz IV.
Zu Beginn der Versammlung begrüßte Landrat Dr. Günther Denzler den neuen berufsmäßigen Bürgermeister des Marktes Rattelsdorf, Bruno Kellner. Kellner hatte in der Stichwahl am 24. April 2005 obsiegt und übt sein Amt seit dem 1. Mai offiziell aus. Danach gab es ein Jubiläum zu vermelden: Bürgermeister Werner Raab lenkt seit nunmehr 20 Jahren die Geschicke der Gemeinde Priesendorf. Der Landrat gratulierte im Namen des Landkreises und überreichte ihm eine Dankurkunde und einen Bierkrug.
Polizeirat Bernd Rebhan erläuterte den Anwesenden die Grundzüge der Polizeireform. Sie soll unter Auflösung aller Polizeidirektionen bisherige Führungsebenen verschmelzen. Letztlich wird es nur noch ein regionales Polizeipräsidium mit angegliederter Einsatzzentrale für ganz Oberfranken mit Sitz in Bayreuth geben. Für Stadt und Landkreis zusammen ist danach nur eine Polizeiinspektion mit besonderen Einsatzaufgaben vorgesehen. Mit der vollständigen Umsetzung dieser Pläne ist frühestens 2008 zu rechnen.
In der neuen Struktur sehen viele ein Benachteiligung der Region Bamberg, die angesichts ihrer Fläche und Einwohnerzahl gegenüber anderen Landkreisen mit nur einer Polizeidienststelle "unterversorgt" wäre. Landrat Dr. Günther Denzler ist in dieser Angelegenheit bereits an das Innenministerium herangetreten. "Stadt und Landkreis Bamberg stellen mit rund 220.000 Einwohnern etwa ein Fünftel der Bevölkerung Oberfrankens", argumentierte er. "Wie will man den Menschen hier vermitteln, dass sie künftig mit einer Polizeidirektion zufrieden sein sollen, während für die restlichen vier Fünftel 18 Direktionen bestehen bleiben? Bislang zählte vor allem der Landkreis zu den Gebieten mit der höchsten Aufklärungsquote und der zugleich niedrigsten Kriminalitätsrate. Das soll auch so bleiben!"
Die Diskussionsbeiträge unterstrichen diese Bewertung. Es wurden konkrete Bedenken vorgetragen und man regte an, das Thema auch im Rahmen des Kreisverbandes des Bayerischen Gemeindetages aufzugreifen.
Neue Wege wollen Stadt und Landkreis beim Kulturmarketing beschreiten: Die Bamberger Firma 2mcon hat ein Konzept für einen gemeinsamen Veranstaltungskalender entwickelt. Der Kulturauftritt beinhaltet neben einem Kulturplakat sowohl eine Printbroschüre als auch ein Internetportal mit zahlreichen Möglichkeiten, das beachtliche Kulturleben des Raumes darzustellen. Bei der Finanzierung setzt man gezielt auf Sponsoring. Der Referent, Ludwig Märthesheimer, bat die Gemeindevertreter, das Projekt bei Veranstaltern und Unternehmen vor Ort bekannt zu machen.
Der Landkreis zählt zu den wasserarmen Gebieten Bayerns. Der Umgang mit Wasser ist daher von großer Bedeutung. Fachreferent Jürgen Schreiner beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit ökologischer Innovationstechnik. Er nutzte die Gelegenheit, die Bürgermeister für die Probleme zu sensibilisieren, die u. a. durch zunehmende Flächenversiegelung und verschwenderischen Umgang mit dem kostbaren Nass entstehen. Er plädierte für eine systematische Regen- und Brauchwassernutzung und stellte umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung.
"Bespielbaren Kunsträumen" widmet sich die Ateliergemeinschaft Tanja Potrykus und Thomas Gröhling. Die beiden Künstler gestalten Schulhöfe, Pausenhallen oder Spielplätze. Besonderen Wert legen sie dabei auf den sozialen Aspekt: Ihre Pläne werden überwiegend zusammen mit den beteiligten Eltern, Kindern, Lehrern, Anliegern entwickelt und umgesetzt. Dies vermittelt nicht nur Erfolgserlebnisse, sondern erzielt auch eine hohe Akzeptanz und schützt vor oft Vandalismus. Die kreativen Ansätze bei solchen "Spiel(t)räumen" weichen erheblich von der üblichen Spielplatzmöblierung ab. Beispiele aus dem Landkreis sind in Wattendorf (Spielplatz) und Memmelsdorf (Kindergarten) zu bewundern.
Im Schlussvortrag berichtete der Geschäftsführer der ARGE über die bisherige Entwicklung bei der Umsetzung von Hartz IV. Derzeit sind im Landkreis 1.927 sog. Bedarfsgemeinschaften, also Arbeitslose und ggf. die mit ihnen in einem Haushalt lebenden Personen, registriert. 300 Fälle sind noch nicht erfasst. Damit liegt man weit über den ursprünglichen Schätzungen durch die Bundesregierung, was auch einen höheren Personalbedarf bei der ARGE nach sich zieht (jetzt: 9 Bedienstete des Landratsamtes, 18 Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und 4,5 Stellen aus anderen Verwaltungen). Seit Mai 2005 seien 1.211 "Aktivierungen" erfolgt, so der Geschäftsführer der ARGE, Helmut Burgis. Darunter versteht man alle Maßnahmen, die die Reintegration in den Arbeitsmarkt zum Ziel haben: Trainings, Weiterbildung, 1 Euro-Jobs usw. Fallbeispiele veranschaulichten die komplexen Anforderungen an die Arbeitsvermittlung.
Zu Beginn der Versammlung begrüßte Landrat Dr. Günther Denzler den neuen berufsmäßigen Bürgermeister des Marktes Rattelsdorf, Bruno Kellner. Kellner hatte in der Stichwahl am 24. April 2005 obsiegt und übt sein Amt seit dem 1. Mai offiziell aus. Danach gab es ein Jubiläum zu vermelden: Bürgermeister Werner Raab lenkt seit nunmehr 20 Jahren die Geschicke der Gemeinde Priesendorf. Der Landrat gratulierte im Namen des Landkreises und überreichte ihm eine Dankurkunde und einen Bierkrug.
Polizeirat Bernd Rebhan erläuterte den Anwesenden die Grundzüge der Polizeireform. Sie soll unter Auflösung aller Polizeidirektionen bisherige Führungsebenen verschmelzen. Letztlich wird es nur noch ein regionales Polizeipräsidium mit angegliederter Einsatzzentrale für ganz Oberfranken mit Sitz in Bayreuth geben. Für Stadt und Landkreis zusammen ist danach nur eine Polizeiinspektion mit besonderen Einsatzaufgaben vorgesehen. Mit der vollständigen Umsetzung dieser Pläne ist frühestens 2008 zu rechnen.
In der neuen Struktur sehen viele ein Benachteiligung der Region Bamberg, die angesichts ihrer Fläche und Einwohnerzahl gegenüber anderen Landkreisen mit nur einer Polizeidienststelle "unterversorgt" wäre. Landrat Dr. Günther Denzler ist in dieser Angelegenheit bereits an das Innenministerium herangetreten. "Stadt und Landkreis Bamberg stellen mit rund 220.000 Einwohnern etwa ein Fünftel der Bevölkerung Oberfrankens", argumentierte er. "Wie will man den Menschen hier vermitteln, dass sie künftig mit einer Polizeidirektion zufrieden sein sollen, während für die restlichen vier Fünftel 18 Direktionen bestehen bleiben? Bislang zählte vor allem der Landkreis zu den Gebieten mit der höchsten Aufklärungsquote und der zugleich niedrigsten Kriminalitätsrate. Das soll auch so bleiben!"
Die Diskussionsbeiträge unterstrichen diese Bewertung. Es wurden konkrete Bedenken vorgetragen und man regte an, das Thema auch im Rahmen des Kreisverbandes des Bayerischen Gemeindetages aufzugreifen.
Neue Wege wollen Stadt und Landkreis beim Kulturmarketing beschreiten: Die Bamberger Firma 2mcon hat ein Konzept für einen gemeinsamen Veranstaltungskalender entwickelt. Der Kulturauftritt beinhaltet neben einem Kulturplakat sowohl eine Printbroschüre als auch ein Internetportal mit zahlreichen Möglichkeiten, das beachtliche Kulturleben des Raumes darzustellen. Bei der Finanzierung setzt man gezielt auf Sponsoring. Der Referent, Ludwig Märthesheimer, bat die Gemeindevertreter, das Projekt bei Veranstaltern und Unternehmen vor Ort bekannt zu machen.
Der Landkreis zählt zu den wasserarmen Gebieten Bayerns. Der Umgang mit Wasser ist daher von großer Bedeutung. Fachreferent Jürgen Schreiner beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit ökologischer Innovationstechnik. Er nutzte die Gelegenheit, die Bürgermeister für die Probleme zu sensibilisieren, die u. a. durch zunehmende Flächenversiegelung und verschwenderischen Umgang mit dem kostbaren Nass entstehen. Er plädierte für eine systematische Regen- und Brauchwassernutzung und stellte umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung.
"Bespielbaren Kunsträumen" widmet sich die Ateliergemeinschaft Tanja Potrykus und Thomas Gröhling. Die beiden Künstler gestalten Schulhöfe, Pausenhallen oder Spielplätze. Besonderen Wert legen sie dabei auf den sozialen Aspekt: Ihre Pläne werden überwiegend zusammen mit den beteiligten Eltern, Kindern, Lehrern, Anliegern entwickelt und umgesetzt. Dies vermittelt nicht nur Erfolgserlebnisse, sondern erzielt auch eine hohe Akzeptanz und schützt vor oft Vandalismus. Die kreativen Ansätze bei solchen "Spiel(t)räumen" weichen erheblich von der üblichen Spielplatzmöblierung ab. Beispiele aus dem Landkreis sind in Wattendorf (Spielplatz) und Memmelsdorf (Kindergarten) zu bewundern.
Im Schlussvortrag berichtete der Geschäftsführer der ARGE über die bisherige Entwicklung bei der Umsetzung von Hartz IV. Derzeit sind im Landkreis 1.927 sog. Bedarfsgemeinschaften, also Arbeitslose und ggf. die mit ihnen in einem Haushalt lebenden Personen, registriert. 300 Fälle sind noch nicht erfasst. Damit liegt man weit über den ursprünglichen Schätzungen durch die Bundesregierung, was auch einen höheren Personalbedarf bei der ARGE nach sich zieht (jetzt: 9 Bedienstete des Landratsamtes, 18 Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und 4,5 Stellen aus anderen Verwaltungen). Seit Mai 2005 seien 1.211 "Aktivierungen" erfolgt, so der Geschäftsführer der ARGE, Helmut Burgis. Darunter versteht man alle Maßnahmen, die die Reintegration in den Arbeitsmarkt zum Ziel haben: Trainings, Weiterbildung, 1 Euro-Jobs usw. Fallbeispiele veranschaulichten die komplexen Anforderungen an die Arbeitsvermittlung.
Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg