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07.03.2022

Anfragen nach Jodtabletten häufen sich

Im Notfall werden die Medikamente von den Katastrophenschutzbehörden verteilt

Aus einer ganzen Reihe von Anfragen beim Landratsamt wird deutlich, dass Menschen auch in der Region Bamberg durch den Ukrainekrieg eine Gefährdung durch atomare Strahlung befürchten. In den meisten Fällen ist dieses Thema mit der Frage nach der Verfügbarkeit von Jobtabletten verbunden.

Das Landratsamt als Katastrophenschutzbehörde informiert in diesem Zusammenhang darüber, dass das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Umweltradioaktivität beobachtet. BMUV und BfS rechnen zum einen aufgrund der Entfernung zur Ukraine nicht damit, dass eine Einnahme von Jodtabletten erforderlich werden könnte.

Zum anderen ist die Versorgung mit Jodtabletten gesichert. Ministerium und Bundesamt haben nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl knapp 190 Millionen Jodtabletten dezentral bevorratet. Falls es entgegen der Annahme von BMUV und BfS dennoch zu einem Eintrag von radioaktivem Jod in die Luft kommen sollte, werden die bevorrateten Jodtabletten in den betroffenen Gebieten durch die Katastrophenschutzbehörden an Personen unter 45 Jahre verteilt.

Über 45-Jährige sollten aber nach der Meinung der Experten der Strahlenschutzkommission von einer Einnahme von Jodtabletten absehen. Mit steigendem Alter treten häufiger Stoffwechselstörungen der Schilddrüse auf. Eine solche sogenannte funktionelle Autonomie erhöht die Gefahr von Nebenwirkungen einer Jodblockade. Zudem nimmt mit steigendem Alter die Wahrscheinlichkeit stark ab, an durch ionisierende Strahlung verursachtem Schilddrüsenkrebs zu erkranken.

Quelle: Pressestelle Landratsamt Bamberg