Liebe Mitbürgerinnen,

liebe Mitbürger,

es hat nur gut drei Jahre gebraucht, um in unserer Welt vieles von dem ins Wanken zu bringen, was zuvor über Jahrzehnte erarbeitet und damit für uns selbstverständlich geworden ist: ein stabiler Friede in Europa, Freiheit und Sicherheit, eine wehrhafte Demokratie, ein geeintes Europa, ein vereinigtes Deutschland, wirtschaftliche Prosperität und daraus resultierender Wohlstand, eine widerstandsfähige Gesellschaft, ein leistungsfähiges Gesundheitswesen ... – jetzt führen uns Kriege, Konflikte, Konfrontationen und der Klimawandel in eine Zeit tiefer Verunsicherung und großer Sorge. Wir erleben den Lackmustest unserer Demokratie!

Auswirkungen spüren wir in unserem unmittelbaren Umfeld:

• Die Flüchtlingsbewegung trifft auf fehlenden Wohnraum, überfordert unsere Bildungseinrichtungen und droht, unsere Gesellschaft zu spalten. 
• Unsere Unternehmen spüren die weltweiten, wirtschaftlichen Verwerfungen. Die bei uns stark ausgeprägte Autozuliefererindustrie wird zusätzlich durch den Wandel der Antriebstechnologien herausgefordert. 
• Der Klimawandel verliert Aufmerksamkeit und Kraft, die für diese Jahrhundertherausforderung dringend notwendig sind.

Was lehrt uns dieser Abschnitt unserer jüngsten Geschichte? - Er führt uns sehr drastisch vor Augen, dass Frieden, Freiheit, Sicherheit, Wohlstand, Bildung, unser Klima nicht selbstverständlich sind und ohne unsere ganze, ohne unsere ungeteilte Aufmerksamkeit verloren gehen werden. Wir alle sind gefragt, unsere Republik, unser Land, unseren Landkreis Bamberg aktiv zu gestalten.

Wir tun dies mit ganzer Kraft, indem wir unser Bamberg Land konsequent auf Kurs halten. Dafür stehen beispielhaft diese Entwicklungen und Weichenstellungen:

• Trotz schwieriger gesamtpolitischer Rahmenbedingungen bleibt die Arbeitslosigkeit im Bamberger Land niedrig. Unsere Umlagekraft steigt auf mehr als 200 Millionen Euro. Das gibt uns erneut den Spielraum für wichtige Investitionen in unsere Zukunft.
• Wir arbeiten konsequent an der Klimaneutralität und haben zum Beispiel den Startschuss für eine Wasserstoffstrategie gegeben. 
• Der Cleantech Innovation Park in Hallstadt bietet Unternehmen einen neutralen Ort, sich mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen zu vernetzen und gemeinsam an Zukunftstechnologien zu forschen.
• Unser gemeinsames digitales Gründerzentrum LAGARDE 1 bietet Startup-Unternehmen hervorragende Rahmenbedingungen, an einer erfolgreichen Zukunft zu arbeiten.
• Mit den finalen Bauabschnitten der Realschule Scheßlitz werden wir unsere drei Realschulen mit dann insgesamt rund 70 Millionen Euro auf den neuesten Stand gebracht haben.
• Unsere Öko-Modellregion Bamberger Land setzt auf innovative Konzepte, die regionale Lebensmittelakteure vernetzen, die heimischen Wertschöpfungsketten langfristig sichern und sichtbarer machen.
• Mit unserem Projekt CISTERSCAPES (zisterziensische Klosterlandschaften) sind wir in positiver Vorfreude auf die bald anstehende Entscheidung der Europäischen Union über die Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels.
• Unser Ehrenamt ist gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgegangen. Von unseren Blaulichtorganisationen über die Sportfamilie bis zu unseren Kultur- und Brauchtumsvereinen: Das Fundament unserer Gesellschaft ist stabiler denn je.

Wir dürfen also auch deshalb durchaus zuversichtlich in die Zukunft blicken, weil viele Menschen in unserem Landkreis bereit sind, sich ein- und unsere Region weiter voranzubringen.

Ein herzlicher Dank gebührt deshalb zum Ausklang des Jahres

unseren Gemeinden, den Kirchen, den Sozialpartnern, den uns verbundenen Organisationen und Zweckverbänden, unserer Gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft, allen ehrenamtlich Tätigen und meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - bei allen, die dazu beitragen, dass unser Landkreis ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum bleibt.

Ich wünsche Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein erfülltes Jahr 2024!

Herzlichst

Ihr

Johann Kalb

Landrat