Vorsorge für den Ernstfall
Gute Vorbereitung ist das A und O. Das gilt auch für den möglichen Katastrophenfall.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat alle wichtigen Informationen Notfallvorsorge zusammengestellt:
Was tun, wenn der Strom ausfällt?
Sind Sie sich bewusst, wie abhängig wir von Strom sind? Was passiert, wenn der Strom länger ausfällt? Das Telefon ist tot, die Heizung springt nicht an, Leitungswasser fehlt, der Computer streikt, die Kaffeemaschine bleibt aus, das Licht ist weg.
Diese Beispiele zeigen, wie abhängig wir von elektrischer Energie sind. In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber es kann in Notsituationen durchaus auch einmal Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Beispielsweise wenn Stromleitungen bei einem Unwetter oder starken Schneefällen beschädigt wurden.
Wie kann ich mich schützen und handeln?
Heizung, Küche und Licht sind bei einem Stromausfall nur noch sehr eingeschränkt nutzbar. Mit diesen Tipps können Sie sich jedoch vor den Auswirkungen eines Stromausfalls schützen: Halten Sie einen Campingkocher inklusive Brennstoff zur Zubereitung von Nahrungsmitteln bereit Mithilfe eines Kamins, Ofens, Decken und warmer Kleidung können Sie sich vor Kälte schützen Verwenden Sie Ersatzakkus und Powerbanks, um Handy und Laptop zu betreiben Halten Sie Bargeld bereit, da eventuell auch Geldautomaten nicht mehr funktionieren Nutzen Sie ein batteriegetriebenes Radio, um behördliche Informationen zu empfangen Verwenden Sie Taschenlampen, Streichhölzer oder Campinglampen, wenn das Licht ausfällt
An wen kann ich mich wenden? Wer hilft?
Eine einzelne, spezialisierte Behörde, die mit der Notfallplanung für Stromausfallszenarien befasst ist, gibt es in Deutschland nicht. Umso wichtiger ist die Eigenvorsorge, damit eine vorübergehende Unterbrechung der Stromversorgung kein Problem darstellt.
Weitere Informationen zum Thema "Stromausfall"
Über aktuelle Störungen gibt es hier weitere Informationen: Störungsauskunft
Weitere Informationen zum Thema "Stromausfall" finden Sie hier
Was tun, wenn Sie schnell das Haus verlassen müssen?
Es brennt - alle müssen schnell aus dem Haus. Das Wasser kommt - alle werden evakuiert. Sie wissen nicht was beschädigt oder zerstört wird.
Denken Sie rechtzeitig darüber nach, was für Sie wichtig ist.
Stellen Sie alle wichtigen Dokumente zusammen und bewahren Sie diese an einem Ort griffbereit in einer Tasche auf. Für den Notfall sollten alle Familienmitglieder über den Standort der Tasche Bescheid wissen.
Das gehört in die Dokumentenmappe
Als Original:
- Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch
Als Original oder beglaubigte Kopie:
- Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen
- Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide
- Qualifizierungsnachweise: Zeugnisse (Schule, Hochschule, Zusatzqualifikationen)
- Verträge und Änderungsverträge (z. B. Miet- oder Leasingverträge)
- Testament, Patientenverfügung und Vollmacht
Als einfache Kopie:
- Personalausweis, Reisepass, Führerschein und Fahrzeugpapiere
- Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen
- Änderungsbescheide für empfangene Leistungen
- Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung
- Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für Arbeit
- Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen und sonstigen Organisationen
- Grundbuchauszüge
- Impfpass
Tipp des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe:
Hinterlegen Sie Duplikate wichtiger Dokumente bei Freunden, Verwandten, Notaren, Anwälten oder Banken.
Was tun, wenn Zuhause ein Brand entsteht?
Ein Feuer im Haus ist immer eine Ausnahmesituation. Jetzt kommt es auf Sekunden an. Aber trotzdem sollten Sie nicht in Panik ausbrechen oder etwas Unbedachtes tun. Grundsätzlich gilt: Die Sicherheit von Menschen hat immer Vorrang vor allen Brandbekämpfungsmaßnahmen!
7 Schritte, nachdem Sie einen Brand entdeckt habe
1. Ein Feuer entsteht gerade
Wichtig: Unternehmen Sie nur dann einen Löschversuch, wenn keine Gefahr für Sie selbst besteht!
- Brennendes Fett oder andere flüssige Brennstoffe nie mit Wasser löschen, sonst kann eine sehr hohe Stichflamme entstehen - das ist lebensgefährlich! Schalten Sie - wenn gefahrlos möglich - die Energiequelle ab und versuchen Sie das Feuer zu ersticken. Verwenden Sie nur Feuerlöscher der Brandklasse F.
- Vorsicht Stromschlag! Schalten Sie elektrischen Strom vor dem Löschen im Gefahrenbereich ab.
- Löschen Sie immer von unten nach oben und von der Seite zur Mitte hin.
- Betreten Sie niemals verqualmte Räume! Sollten Sie sich in einem verqualmten Raum befinden, bewegen Sie sich kriechend vorwärts.
2. Löschversuche sind nicht möglich
- Falls es ohne eigene Gefährdung möglich ist, schließen Sie die Fenster des Raumes. Wenn nicht, verlassen Sie sofort den Raum.
- Schließen Sie die Tür des Raumes, in dem es brennt. Hierdurch wird dem Feuer Sauerstoff entzogen.
3. Feuerwehr rufen
- Rufen Sie die 112 an.
- Melden Sie:
- WO ist der Notfallort?
- WAS ist passiert?
- WER ruft an?
- Warten Sie auf Rückfragen!
4. Personen warnen und sichern
- Warnen Sie andere Personen in der Wohnung oder im Haus!
- Bringen Sie sich und andere in Sicherheit (gegebenenfalls auch durch andere Personen).
5. Feuerwehr erwarten und einweisen
- Beschreiben Sie der Feuerwehr die Räumlichkeiten, Personen in Gefahr oder Gegenstände, die explodieren können.
6. Alle raus
- Achten Sie darauf, dass keine Person zurückbleibt.
- Schließen Sie alle Türen, aber schließen Sie nicht ab.
- Brandschutztüren und Brandabschnittstüren sind selbstverständlich geschlossen.
- Halten Sie Schlüssel für Räume oder Fenster, die sich nur mit Schlüssel öffnen lassen für die Einsatzkräfte bereit.
7. Alle in Sicherheit
- Prüfen Sie nach Verlassen des Gebäudes, ob wirklich alle Personen aus der Wohnung / dem Haus in Sicherheit sind. Bei einer vermissten Person muss die Feuerwehr immer davon ausgehen, dass sich diese noch im Gebäude und somit in Gefahr befindet.
Gut informiert, besser geschützt
Ob zuhause, auf der Arbeit, in der Freizeit oder im Urlaub. Informieren Sie sich über die folgenden Dinge:
- Wie erreiche ich im Brandfall das nächste Treppenhaus?
- Wo sind Feuerlöschgeräte und wie sind sie zu bedienen?
- Wie und wo können Sie einen Notruf absetzen?
- Wenn Sie oder Ihre Begleitung eine Behinderung habe: Wie erhalten Sie Unterstützung bei einer Evakuierung?
- Prägen Sie sich in Hotels, Diskotheken, Kinos, etc. Fluchtwege ein.
Gut vorbereitet, besser geschützt
Folgende Maßnahmen zur Gefahrenvermeidung sollten immer ergriffen werden:
- Flure und Treppenhäuser sollten nicht durch Gegenstände eingeengt oder gar versperrt werden. Der Fluchtweg muss immer frei sein!
- Die Haustür eines Mehrfamilienhauses sollte ein Schloss mit Panikfunktion haben, sodass die Tür von innen im Notfall jederzeit geöffnet werden kann.
- Türen in Rettungswegen sind geschlossen aber niemals abgeschlossen zu halten.
- Hydranten und Feuerwehrzufahrten dürfen nicht blockiert sein.
- Sicherheitseinrichtungen des Hauses sollten regelmäßig kontrolliert und gewartet werden.
Was gehört in ein sicheres Haus?
1. Rauchmelder
Handelsübliche Rauchmelder sind handtellergroß und einfach montiert. Sie können Leben retten und gehören in:
- Schlafräume
- Kinderzimmer
- Wohn- und Esszimmer
- Flure und Treppenhäuser
- Keller und Dachböden
2. Löschgeräte
Löschgeräte kommen in der Entstehungsphase eines Brandes zum Einsatz. Bringen Sie sich bei einem Löschversuch nicht in Gefahr! Löschgeräte sind:
- Feuerlöscher
- Löschspray
- Gieskanne / Eimer / Gartenschlauch
Was tun, wenn das Hochwasser kommt?
Für Menschen, die in der Nähe von größeren Gewässern wohnen, ist Hochwasser kein besonderer Anblick. Kleinere Hochwasser gibt es regelmäßig, beispielsweise zur Schneeschmelze nach dem Winter.
Doch bei Hochwasser können auch aus kleinen Bächen reißende Ströme werden, die eine Gefahr für Haus, Gut und Leben bilden. Im Juni 2024 unterstützte das Hilfeleistungskontingent Ölwehr in Offingen im Landkreis Günzburg. Der Ort, der zwischen Ulm und Augsburg liegt,war schwer von einem Hochwassergetroffen worden.
Wie kann ich mich vorbereiten?
Wenn ein Hochwasser angekündigt wurde, das auch Sie betrifft, sollten Sie handeln:
- Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke, Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon.
- Achten Sie darauf, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.
- Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
- Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn zum Beispiel an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.
- Denken Sie auch an Insektenschutzmittel, falls sich nach Rückgang des Hochwassers Mücken und andere Schädlinge im Haus verbreiten.
- Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.
Was tun, wenn das Hochwasser da ist?
Im Haus
- Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
- Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller bevor das Wasser gestiegen ist. Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf, das ist lebensgefährlich.
- Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
- Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).
Im Auto
- Fahren Sie Ihr Auto rechtzeitig aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
- Achtung! Tiefgaragen können bei Hochwassergefahr zu tödlichen Fallen werden.
- Fahren Sie nicht durch überflutete Straßen. Wasser im Motorraum macht viel kaputt. Der Katalysator mit einer Betriebstemperatur von 700 Grad Celsius zerspringt bei plötzlicher Abkühlung durch Wasser.
- Lassen Sie Ihr Fahrzeug abschleppen, wenn es bis über die Räder im Wasser steht.
Retten Sie Leben
- Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
- Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.
- Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen nicht in überflutenden Gebieten mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“.
- Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.
- Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.
An wen kann ich mich wenden? Wer hilft?
Erste Ansprechpartnerin ist die Gemeinde als örtliche Sicherheitsbehörde.
Die Gemeinde informiert die Bürgerinnen und Bürger, bildet einen Einsatzstab und koordiniert die Hilfeleistung im Einsatzgebiet.
Im Notfall wählen Sie die 112.
Wichtige Links
Aktuelle Hochwassermeldungen finden Sie auf den Seiten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern sowie das Hochwasser-Infoportal des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.
Was tun, wenn ein Unwetter kommt?
Orkane, Tornados, Wirbelstürme, heftige Gewitter, Schneechaos oder Starkregen gehören auch in unseren Breiten zum Jahreslauf. Durch den Klimawandel könnten sich die Unwetterereignisse noch häufen.
Die Schäden sind Jahr für Jahr immens und das nicht nur durch Jahrhundertstürme.
Treffen kann es jeden.
Wie kann ich mich vorbereiten?
- Halten Sie Kerzen, Taschenlampen und ggf. ein UKW-Radio mit Batterien parat.
- Bereiten Sie ein Notgepäck mit wichtigen Dokumenten vor, falls Sie ihr Zuhause verlassen müssen.
- Im Schadensfall ist es hilfreich, wenn Sie Ihr Eigentum in Form von Fotos dokumentiert haben.
- Achten Sie unbedingt auf die Unwetterwarnungen durch die Medien. Unwettervorhersagen durch den Deutschen Wetterdienst können Sie auf www.dwd.de jederzeit online einsehen.
Richtiges Verhalten bei Unwetter - draußen
- Meiden Sie ungeschützte Orte, an denen Sie von Hagel oder von vom Sturm mitgerissenen Gegenständen getroffen werden könnten.
- Suchen Sie Schutz in einem Gebäude und meiden Sie bei starken Stürmen Hallen mit großer Deckenspannweite.
- Bei Gewitter sind Sie im Auto sicher. Bleiben Sie also im Fahrzeug, aber berühren Sie keine blanken Metallteile.
- Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichern Sie bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel. Achtung: Begeben Sie sich dafür nicht in Gefahr!
- Bei Hagel legen Sie sich, wenn es nirgendwo Schutz gibt, mit dem Gesicht auf den Boden und schützen Sie Ihren Kopf und Nacken mit den Händen.
Richtiges Verhalten bei Unwetter - drinnen
- Schließen Sie bei Hagel und Wirbelstürmen die Fenster, Roll- und Fensterläden und halten Sie sich von ungeschützten Öffnungen fern.
- Suchen Sie einen innenliegenden Raum im Erdgeschoss auf. Meiden Sie jedoch Kellerräume, da diese sehr schnell von Wasser geflutet und zur lebensbedrohlichen Falle werden können.
- Nehmen Sie empfindliche Geräte vom Netz oder verwenden Sie einen Überspannungsschutz. Entsprechende Geräte gibt es im Handel.
- Haus- und Nutztiere werden durch Unwetter stark verängstigt. Versuchen Sie Ihre Tiere zu beruhigen und achten Sie darauf, dass sie den geschützten Bereich nicht verlassen können.
Richtiges Verhalten nach dem Unwetter
- Kontrollieren und dokumentieren Sie alle Schäden bevor Sie aufräumen.
- Ist jemand verletzt, leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst (112).
- Achtung! Wenn durch Überflutung z.B. im Keller Heizöl oder andere gefährliche Substanzen freigesetzt wurden, rufen Sie die Feuerwehr (112).
- Vorsicht beim Betreten überfluteter Keller, es besteht die Gefahr eines Stromschlags.
- Nehmen Sie elektrische Geräte nur in Betrieb, wenn sie nicht feucht sind.
- Wenn das Gebäude stark beschädigt ist, bleiben Sie draußen und betreten Sie es erst wieder, wenn es von Fachleuten freigegeben wurde.
- Wenn das Dach stark beschädigt wurde, halten Sie Abstand und rufen Sie die Feuerwehr.