Klimaschutz und Klimaanpassung
Klimaanpassung im Landkreis Bamberg
Der Klimawandel und seine Folgen können uns alle treffen. Die letzten Jahre haben verdeutlicht, wie sehr Dürre, Hitze, Starkregen und damit verbundene Überschwemmungen uns und unsere Region bereits belasten.
Damit wir uns im Landkreis sinnvoll an diese negativen Auswirkungen anpassen können, sind effektive Maßnahmen notwendig. Diese wurden im "Klimaanpassungskonzept für Stadt und Landkreis Bamberg" festgehalten und von der Klimaallianz Bamberg im Mai 2021 offiziell vorgestellt.
Die Umsetzung wird seit dem Jahr 2022 durch die eigens hierfür geschaffene Stelle eines Klimaanpassungsmanagements koordiniert und begleitet. Das Klimaanpassungsmanagement im Landkreis Bamberg verfolgt das Ziel, Kommunen, Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen.
Die aktuelle Förderperiode zur Umsetzung des Klimaanpassungskonzepts läuft von Oktober 2024 bis September 2027. Das Vorhaben wird im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (https://www.klimaschutz.de/de) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (www.bmwk.de) gefördert.
Download Klimaanpassungskonzept Bamberg (Link)
Externe Links: https://www.klimaallianz-bamberg.de/aktuelles/
Naturgefahren in Stadt und Landkreis - gemeinsam vorsorgen
Hitze, Trockenheit und Starkregen treten auch in der Region Bamberg zunehmend häufiger und intensiver auf. Diese Entwicklungen sind deutliche Folgen des Klimawandels – wie in vielen Teilen Deutschlands und Europas.
Im Rahmen des Klimaanpassungskonzepts wurden zentrale Risiken und mögliche Anpassungsstrategien identifiziert. Im Fokus stehen dabei Naturgefahren wie Starkregen, Sturzfluten, Flusshochwasser, Hitzeperioden und Dürre.
Als konkreten Umsetzungsschritt wurde eine Informationswebseite als externes Projekt des Klimabeirates Bamberg erstellt.
Sie bietet kompakte und praxisnahe Inhalte zu:
- Gefährdungen und Warnsysteme,
- Vorsorgemaßnahmen und Selbstchecks zur Schadensvermeidung und
- Verhaltenstipps für den Ernstfall.
Die Informationen sind gezielt auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten: Kommunen und Verwaltungen, private Haushalte, Unternehmen sowie die Land- und Forstwirtschaft.
Hier mehr erfahren: https://klimabeirat.naturgefahren.bamberg.in/
Hinweis: Für die Inhalte der verlinkten Informationsseite ist der Landkreis Bamberg nicht verantwortlich.
Was ist Starkregen - und warum betrifft es auch mich?
Von Starkregen spricht man, wenn innerhalb kurzer Zeit in einem lokal sehr begrenzten Bereich Niederschläge von hoher Intensität und Menge auftreten.
Der Deutsche Wetterdienst DWD spricht von Starkregen, wenn große Niederschlagsmengen je Zeiteinheit anfallen. Dies geschieht insbesondere bei einer konvektiven Wetterlage, wenn vertikale Luftbewegungen von feuchtwarmen Luftmassen die Bildung von großen Regenwolken befördern, die sich dann plötzlich entladen.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe beschreibt Starkregen als „Niederschläge von mehr als 25 mm pro Stunde oder mehr als 35 mm in 6 Stunden“. Starkregen tritt verstärkt während der Sommermonate auf und kann zu großen Schäden führen. Es gibt darüber hinaus noch weitere unterschiedliche Definitionen von Starkregen, basierend auf der Wahrscheinlichkeit des Auftretens oder der Regenmenge pro Zeiteinheit.
Zu unterscheiden ist zwischen dem eigentlichen Niederschlagsereignis und dem sich dar-aus bildenden Oberflächenabfluss, der zu einem Hochwasser führen kann.
Starkregenereignisse sind besonders im Sommer häufig und können erhebliche Schäden verursachen. Entscheidend ist dabei nicht nur die Regenmenge, sondern auch die örtlichen Gegebenheiten: Ist der Boden bereits gesättigt, stark versiegelt oder weist das Ge-lände Gefälle auf, kann sich schnell oberflächlicher Abfluss bilden. Dieser Abfluss folgt den natürlichen Geländeformen in tiefere Lagen. Wird er nicht schadlos abgeleitet, kann es zu Überschwemmungen kommen – vor allem, wenn das Wasser in Gebäude eindringt oder lange ansteht.
Starkregen führt überdies häufig zu Schäden durch eine Überlastung und den Rückstau des Kanalnetzes, da dieses nicht auf derartige Wassermassen ausgelegt ist und auch nicht wirtschaftlich ausgelegt werden kann. Ein Risiko für Gebäude besteht dann, wenn keine geeigneten baulichen Vorkehrungen (z.B. Hebeanlagen oder Rückstauklappen) vorhanden sind, die das Eindringen von Abwasser über die Hausinstallationen ins Gebäude verhindern.
Mögliche Risiken:
- Überflutete Keller, Tiefgaragen oder Lichtschächte
- Rückstau in der Kanalisation
- Schäden an Haus und Einrichtung
- Erdrutsche oder Ausspülungen an Hängen
Gefährdet durch Starkregen oder Hochwasser? Wo kann ich mich informieren?
Wissen Sie, ob Sie in einem Gebiet wohnen, das bei einem Fluss-Hochwasser überflutet werden könnte? Das können Sie ganz einfach online im UmweltAtlas Bayern prüfen. Nur wer sein eigenes Risiko kennt, kann sich auf den Hochwasserfall vorbereiten.
Im Kartendienst des UmweltAtlas Bayern können Sie sich mit Hilfe der Standortauskunft darüber informieren, in welchen Gebieten mit sogenannten Wassergefahren gerechnet werden muss. Neben Hinweisen zu Überschwemmungsgebieten nach Jährlichkeiten fin-den sie hier auch Hinweiskarten zu Oberflächenabfluss und Sturzflutgefahren, sowie Informationen zu hohen Grundwasserständen.
Und wie erfahren Sie, ob Sie im Hochwasserfall akut bedroht sind? In Bayern informiert Sie der Hochwassernachrichtendienst auf mehreren Wegen aktuell und schnell über Lageberichte, Warnungen, Wasserstände und Niederschläge.
Den bayernweiten Lagebericht können Sie auch über eine
- automatische Telefonansage (Tel. 0821/ 9071-59 76) abrufen.
- Ebenso informieren Meldungen im Teletext des Bayerischen Fernsehens (Seite 647)
- sowie im lokalen Rundfunk kurzfristig über Gefahren.
Installieren Sie mindestens eine dieser kostenlosen Warn-Apps:
- KatWarn
- NINA
- WarnWetter App des Deutschen Wetterdienstes
Diese Apps warnen Sie in Echtzeit vor Unwettern, Starkregen und anderen Gefahrenlagen.
Tipp: Mindestens eine App sollte auf deinem Smartphone installiert sein!
Im Hochwasserfall geben die Lageberichte mehrmals täglich einen Überblick zur Hochwassersituation und eine Vorschau auf die weitere Entwicklung. In den Warnungen beschreiben die Wasserwirtschaftsämter detailliert nach Landkreisen die Hochwasser-Situation. Jeder kann darüber hinaus beim Hochwassernachrichtendienst die Wasserstände an den Pegel-Messstationen in seiner Nähe verfolgen.
Hinweis: Für Überschwemmungen, wie sie zum Beispiel durch örtlich begrenzte Starkregen (Gewitter) auftreten, können keine Warnungen und Vorhersagen erstellt werden. Gleichwohl bieten die Hinweiskarten für Oberflächenabfluss und Starkregen im Rahmen der Vorsorge eine Orientierung wo mit Fließwegen und Aufstau-Flächen im Ernstfall zu rechnen ist.
Weiterführende Links:
UmweltAtlas
Starkregen-Check fürs Zuhause - Wie erkenne ich Schwachstellen?
Starkregenereignisse nehmen zu und stellen für viele Gebäude ein wachsendes Risiko dar. Oft reicht eine kleine Schwachstelle, damit Wasser ins Haus eindringt. Ein offenes Keller-fenster oder eine verstopfte Dachrinne können schnell große Schäden verursachen.
Auch wenn bisher noch nie etwas passiert ist: Das bedeutet nicht, dass keine Gefahr be-steht. Besonders bei extremen Wetterereignissen wird sichtbar, wo die Schwächen im Sys-tem liegen.
Machen Sie den ersten Schritt!
So können Sie Risiken erkennen und gezielt vorsorgen:
Unsere Checkliste hilft dabei, typische Schwachstellen rund ums Haus systematisch zu er-kennen – etwa an Türen, Fenstern, Lichtschächten, Entwässerungseinrichtungen oder auf dem Grundstück selbst. Denn häufig entstehen Schäden erst dann, wenn einzelne Ele-mente des Entwässerungssystems versagen – beispielsweise durch verstopfte Rinnen oder offene Kellerfenster.
Zu den zentralen Prüfpunkten gehören:
- Lage des Grundstücks in potenziellen Risikobereichen
- Zustand und Schutz von Kelleröffnungen, Lichtschächten und Hauseingängen
- Funktionsfähigkeit von Regenrinnen, Abläufen und Entwässerungssystemen
- Abflussrichtung von Regenwasser auf dem Grundstück
- Vorhandensein von Notfallplänen und Versicherungen
Hier können Sie die Checkliste herunterlagen:
Kleiner Aufwand - großer Schutz: 5 Maßnahmen gegen Starkregen
Starkregen kann plötzlich kommen – und schon wenige Zentimeter Wasser können Schäden im Haus verursachen. Mit einfachen Maßnahmen kannst du dein Zuhause besser schützen:
1. Kellerfenster abdichten
Alte oder undichte Fenster lassen Wasser schnell ins Gebäude eindringen, insbesondere bei Lichtschächten. Dichtungsbänder, neue Gummiprofile oder spezielle Fensterabdeckungen schaffen hier unkompliziert Abhilfe.
Tipp: Achten Sie darauf, dass der Fensterrahmen keine Risse oder Spalten aufweist. Auch eine erhöhte Einfassung des Fensters über Bodenniveau (z. B. mit einem Aufsatzrahmen) kann zusätzlichen Schutz bieten.
Wenn sich regelmäßig Wasser vor dem Fenster sammelt: In diesem Fall sind dauerhafte, wasser- und druckdichte Einbauten wie druckwasserdichte Fenster eine sichere Lösung.
2. Lichtschächte sichern:
Kellertreppen und Lichtschächte gehören zu den häufigsten Eintrittsstellen für Regenwasser. Bereits kleine Aufkantungen – z. B. aus Beton oder Metall – bieten einen wirksamen Schutz.
Tipp: Transparente Abdeckungen aus Acryl oder Polycarbonat lassen Licht durch, halten aber Regenwasser fern.
Wichtig: Ein Ablauf im Lichtschacht, angeschlossen an das Entwässerungssystem oder eine Drainage, sorgt für zusätzliche Sicherheit bei Starkregen.
3. Regenrinnen und Abläufe reinigen
Laub, Äste und Schmutz verstopfen schnell Dachrinnen und Fallrohre – besonders nach den ersten Herbststürmen.
Ist die Rinne verstopft, kann das Regenwasser überlaufen, die Hauswand beschädigen oder sich auf befestigten Flächen stauen – im schlimmsten Fall dringt es bis in Wohnräume vor.
Tipp: Kontrollieren und reinigen Sie Dachrinnen und Abläufe mindestens zweimal im Jahr – besonders im Herbst und Frühjahr.
Vorbeugung: Mit Laubsieben oder Rinnenschutzgittern verhindern Sie, dass Blätter überhaupt erst in die Rohre gelangen.
4. Türen und Garagen abdichten
Ebenerdige Türen und Garagentore sind besonders gefährdet. Schon geringe Wassermengen können hier eindringen.
Empfohlene Maßnahmen:
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Türschwellen abdichtenDichtungsprofile erneuern
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Anschlagleisten montieren
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Bodenschienen oder Gummischwellen an Garagentoren nachrüsten
Auch mobile Schutzsysteme wie Sandsäcke oder Wassersperren zum Auflegen bieten kurzfristigen Schutz bei starkem Regen.
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5. Abflüsse und Gullys freihalten
Wasserabläufe auf der Terrasse, im Hof oder in der Einfahrt sind entscheidend, damit Oberflächenwasser rasch abfließen kann.
Schon eine kleine Menge Laub oder Schmutz kann Gullys blockieren – und das Wasser fließt in Richtung Gebäude.
Tipp:
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- Überprüfen Sie alle Abflüsse regelmäßig
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Entfernen Sie Laub, Moos und Verschmutzungen
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Behalten Sie auch Straßenabläufe und Gullys vor Ihrem Grundstück im Blick und reinigen Sie diese bei Bedarf.
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Mit überschaubarem Aufwand können Sie Ihr Zuhause deutlich besser gegen Starkregen schützen. Wichtig ist: Handeln Sie frühzeitig – nicht erst, wenn der Regen bereits fällt!
Weiterführende Links:
Regenwasserversickerung - Gestaltung von Wegen und Plätzen - Praxisratgeber für den Grundstückseigentümer